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Besseren Komfort für Radfahrer - das wünschen sich auch viele Mitglieder des ADAC in Berlin.

© Paul Zinken/dpa

Umfrage in Berlin: Mitglieder des ADAC setzen aufs Rad

Bei einer Umfrage des ADAC gab es überraschende Resultate: Mehr als 44 Prozent wollen breitere Fahrradstreifen. Das Auto bleibt für die meisten trotzdem unverzichtbar.

Der Volksentscheid Fahrrad hat auch den ADAC auf Trab gebracht. Um die Meinung der Mitglieder vertreten zu können, hat der Automobil-Club seine 731 000 Berliner Mitglieder repräsentativ durch ein Institut befragen lassen. Herausgekommen sind zum Teil überraschende Ergebnisse, die zu einer veränderten Clubpolitik führen können, wie Volker Krane, Vorstand Verkehr beim ADAC, am Donnerstag sagte.

RADVERKEHR

Überrascht war die Clubspitze darüber, dass immerhin 44 Prozent der Mitglieder einen mindestens zwei Meter breiten Fahrradstreifen an allen Hauptverkehrsstraßen befürworten, wie es die Initiatoren des Volksentscheids fordern. Zustimmung gab es vor allem bei Frauen im mittleren Alter (40 bis 50 Jahre). 68 Prozent der Mitglieder sind für ein separates, ausgebautes Fahrradstraßennetz parallel zu Hauptverkehrsrouten. Solche Straßen dürfen mit dem Auto nur von Anwohnern befahren werden. 56 Prozent wollen dem Radverkehr mehr Flächen verschaffen. Eine „Grüne Welle“ für Radler lehnten dagegen 73 Prozent ab. Dass es einen Volksentscheid geben soll, wussten allerdings nur 67 Prozent der Befragten. Zwölf Prozent der Mitglieder hatten angegeben, täglich mit dem Rad zu fahren.

AUTO

Für mehr als 90 Prozent der Mitglieder bleibt das Auto unverzichtbar. Aber sieben Prozent können sich vorstellen, auf das eigene Auto zu verzichten. Folglich wollen auch 89 Prozent mindestens das bisherige Parkplatzangebot in der Innenstadt erhalten. 75 Prozent der Befragten nehmen an, dass Berufspendler verstärkt auf Bahnen und Busse umsteigen würden, wenn der öffentliche Nahverkehr attraktiver wäre und wenn es mehr Park-and-Ride-Plätze in der Nähe von Bahnhöfen an der Stadtgrenze gäbe, wo die Pendler das Auto abstellen können. Ein besseres Nahverkehrsangebot müsse es vor allem in den Randzeiten geben, sagte der ADAC-Fachbereichsleiter Verkehr und Technik, Jörg Becker.

FORDERUNGEN

Abgeleitet aus der Umfrage fordert die ADAC-Spitze unter anderem mehr „Grüne Wellen“, in die auch die Busse integriert werden sollten. Haltestellen solle es deshalb nur nach Kreuzungen geben, sagte Krane. Dies sei effektiver als Vorrangschaltungen für Busse und Straßenbahnen, die dadurch erst den Stau verursachten. Hamburg habe für das Verlegen der Haltestellen 90 Millionen Euro investiert. Für den Autoverkehr müssten die leistungsfähigen Radialen und zumindest die heute vorhandenen Parkplätze erhalten bleiben.

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