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Berlin: Umgestaltung der Hochschulgärten: Bäume vor der Humboldt-Uni sollen fallen

Zwei Bäume unterminieren den barocken Zaun der Humboldt-Universität: Nun sollen sie fallen. "Das ist ein schmerzlicher Eingriff", bedauerte Ewald-Joachim Schwalgin, Baudirektor der Uni.

Zwei Bäume unterminieren den barocken Zaun der Humboldt-Universität: Nun sollen sie fallen. "Das ist ein schmerzlicher Eingriff", bedauerte Ewald-Joachim Schwalgin, Baudirektor der Uni. "Tun wir das jedoch nicht innerhalb der nächsten fünf Jahre, brechen uns Fundamente und Zaunpfähle auseinander." Etwa 500.000 Mark lässt sich die Uni die Sanierung des Zauns kosten, die im Juni nächsten Jahres beginnt. Andere Pläne zur denkmalpflegerischen Umgestaltung der Hochschulgärten bleiben jedoch aus Geldmangel in der Schublade. Schätzungsweise fünf Millionen Mark fehlen für die Verwirklichung des Gesamtkonzepts, das von Schwalgin gestern vorgestellt wurde.

"Wir sind finanziell am Ende", sagte der Baudirektor. Jede weitere Sanierung der Gartenanlagen könne daher "nur in ganz kleinen Schritten" erfolgen. Schwalgin bedauerte, dass das Land Berlin die Uni bei der Pflege ihrer Bauten nur unzureichend unterstütze. 300 Gebäude müsse die Hochschule unterhalten, 70 Prozent davon seien denkmalgeschützt und dementsprechend aufwendig zu betreuen. Doch immerhin sei mit dem gemeinsamen Konzept von Bezirk, Denkmalschützern und Hochschule ein erster Schritt zur Sanierung der Gärten getan.

Geplant ist, auch Ehren- und großen Gartenhof behutsam zu restaurieren. Die Denkmalschützer wollen sich dabei an die ästhetischen Vorgaben aus den 30er und 60er Jahren halten. Lediglich das schlechte Pflaster im Hof sollen ausgetauscht und Autos verbannt werden.

Läuft alles nach Plan, gehen auch die Denkmäler von Helmholtz und Mommsen auf Reise. Beide Skulpturen sollen vom Ehrenhof in die westlichen Vorgärten wechseln. Vor allem das monumentale Helmholtz-Standbild möchte Schwalgin so schnell wie möglich umsiedeln. Erst kurz vor der Wende wurde das Denkmal an seinem jetzigen Platz im Haupteingang aufgestellt. "Doch das war ein Schnellschuss", ärgert sich Schwalgin. Er hofft deshalb auf einen möglichst frühen Umsetzungstermin.

Gänzlich im Unklaren sind sich die Planer derzeit noch über den Standort eines Heine-Denkmals. Zwar möchte der Spender, der Unternehmer Peter Dussmann, 250 000 Mark dafür stiften, doch er ist unzufrieden mit dem derzeit vorgesehenen Aufstellungsort im östlichen Vorgarten. Dort nämlich wäre das Denkmal von einem Zaun verborgen. Als Kompromiss wird deshalb der Rückbau des Zauns gehandelt. Entschieden ist jedoch noch nichts.

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