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Umstrittenes Sozialunternehmen: Steuerfahnder bei der Treberhilfe

Am Montag sind Beamte des Finanzamtes bei der Treberhilfe zu einer Steuerprüfung der gemeinnützigen Gesellschaft eingerückt. Die Gemeinnützigkeit wird überprüft.

Der Geschäftsführer der Treberhilfe Dietrich Fenner hat die für diesen Tag anberaumte Betriebsprüfung bestätigt. Der Aufsichtsrat der Treberhilfe hatte in der vergangenen Woche das Gutachten einer großen Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft vorgelegt, wonach der Treberhilfe die Gemeinnützigkeit trotz der hohen Bezüge ihres Gesellschafters Harald Ehlert nicht aberkannt werden kann. Dies wird jetzt von den Beamten überprüft. Eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Finanzen lehnte am Montag eine Stellungnahme mit Hinweis auf das Steuergeheimnis ab.

Die Treberhilfe ist seit Monaten in der Kritik, weil ihr früherer Geschäftsführer Harald Ehlert ein sehr hohes monatliches Gehalt erhielt und sich in einer Villa der Treberhilfe manchen Luxus gegönnt haben soll. Der Druck auf die fast ausschließlich von öffentlichen Geldern oder Spenden finanzierten Treberhilfe ist groß: Die Bezirke wollen der Gesellschaft keine neuen Mittel zur Verfügung stellen für die Betreuung von Obdachlosen und Jugendlichen. Bei der Diakonie, dem Dachverband der Gesellschaft, ist man davon überzeugt, dass die Gemeinnützigkeit nicht vereinbar ist mit Ehlerts hohen Bezügen. Und Sozialsenatorin Carola Bluhm (Linke) erstattete sogar Anzeige gegen den Firmengründer wegen des Verdachts der Untreue. Außerdem gibt es hartnäckige Gerüchte über finanzielle Probleme des Vereins. Diese werden von der Treberhilfe allerdings scharf dementiert. Ralf Schönball

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