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Öko-Unsinn: Laubbläser sind schlecht für die Umwelt, aber mit Besen werden sie schlechter bezahlt.

© dpa/Nietfeld

Umweltschutz: Zeit der Höllenmaschinen

Wer zum Besen greift, bleibt fit und schon die Umwelt. Doch die Krachmacher mit den Laubbläsern kriegen mehr Geld, besonders wenn sie lange brauchen.

Von Fatina Keilani

Noch ist alles saftig grün, doch wenn der Herbst kommt und die Blätter fallen, dann naht eine Plage: Laubbläser. Sie machen einen Höllenkrach, verpesten die Luft und scheinen das Laub nur umzuverteilen. Und es werden immer mehr. Der FDP-Abgeordnete Marcel Luthe war der Saison voraus und hat nachgeschaut, warum das so ist, und er hat herausgefunden: Wer mit Harke und Besen kehrt, wird schlechter bezahlt!

Luthe stellte sofort eine seiner berüchtigten Anfragen beim Senat. Er wollte wissen, wonach die Müllwerker bezahlt werden, Antwort: TVöD. Für die nächste Frage schrieb Luthe aus dem Tarifvertrag ab: „Sieht dieser Tarifvertrag erhöhte Vergütungen bei ,Arbeiten mit handgeführten motorgetriebenen Blasgeräten, Bodenfräsen, Freischneidegeräten, Hackgeräten, Heckenscheren (Rückentragegeräte), Unkrautreinigern’ vor, wenn der/die Beschäftigte insgesamt mindestens 3 Std. in der Schicht mit diesen Arbeiten beschäftigt wird?“ Der Senat antwortete: „Die Tarifverträge sehen keine erhöhten Vergütungen für die genannten Tätigkeiten vor.“ Das stimmt nicht, ist Luthe überzeugt. Der Tarifvertrag ermöglicht dafür einen „Erschwerniszuschlag“, bis zu 15 Prozent. Allerdings muss man dafür drei Stunden mit dem Püsterich beschäftigt sein. Der Politiker versteht jetzt auch, warum sich manche BSR-Leute vor seiner Haustür stundenlang das Laub um die Ohren blasen.

Auf der Internetseite von berlin.de steht übrigens der Hinweis: „Laubsauger sind eine tödliche Gefahr für kleine Tiere“, sie „verpesten die Luft“ und wirbeln Pilze und Unrat herum. Der gute Rat folgt sofort: „Greifen Sie lieber zu Harke und Besen, das ist ökologisch und hält fit!“

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