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Umweltzone: "Das Handwerk ist bedroht"

Der Mittelstand macht sich Sorgen: Auf die geplante Umweltzone in der City ist er nicht vorbereitet. Die meisten Unternehmen dürften mit ihren Lkw ab 2008 nicht mehr in die Innenstadt fahren.

Berlin - Die geplante Umweltzone wird nach Angaben der Handwerkskammer Berlin 95 Prozent der Handwerksbetriebe mit einem Lkw treffen. Demnach dürfen ab 2008 etwa 43 Prozent der Betriebe, die einen Lkw nutzen, Fahrzeuge wegen eines zu hohen Schadstoffausstoßes nicht mehr in der Innenstadt benutzen. Das hat eine Umfrage unter mehr als 4000 der rund 33.000 Handwerksbetriebe in der Hauptstadt ergeben. Weitere 52 Prozent dürfen dann ab 2010 nicht mehr in die City, wenn nur noch Fahrzeuge mit der umweltfreundlichsten Schadstoffgruppe dort fahren zugelassen sind.

Der Umfrage zufolge verfügen 58 Prozent der Handwerksfirmen über einen oder mehrere Transporter oder Lkw. Bereits nach Einführung der ersten Stufe der Umweltzone 2008 sind Handwerksbetriebe mit hochgerechnet 14.500 Lkw vom Fahrverbot in der Innenstadt betroffen. Ab 2010 stünden bei rund 30.000 weiteren betriebsnotwendigen Fahrzeugen die Räder in der Innenstadt still. Nur fünf Prozent der Handwerksunternehmen haben einen Fahrzeugpark, der schon heute den Anforderungen der Umweltzone voll gerecht wird.

Kennzeichnung durch Plaketten

Stephan Schwarz, Präsident der Handwerkskammer, sagte, das Fahrverbot sei ein harter und teilweise "existenzbedrohender Schlag für das Handwerk in Berlin". Die vom Senat beschlossene Umweltzone sieht vor, dass Autos mit hohem Schadstoffausstoß ab 2008 nicht mehr innerhalb des S-Bahnrings fahren dürfen. Betroffen sind nach Schätzung der Senatsverwaltung rund 70.000 Pkw und 30.000 Lkw. Zugang zur Umweltzone erhalten nur Autos, die mit einer entsprechenden Plakette gekennzeichnet sind. Zur Vermeidung von Härtefällen soll es für nicht nachrüstbare Privatautos und einige Fahrzeuge von Unternehmen Ausnahmen geben. (tso/ddp)

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