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Umzugspläne: Wowereit rüffelt die Bahn

Die Umzugspläne der Deutschen Bahn von Berlin nach Hamburg sind in der Hauptstadt auf massive Kritik gestoßen. Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit warnte vor einem schweren Schlag für die ganze Region.

Berlin - Wowereit forderte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den «Einsatz für den Erhalt von Arbeitsplätzen im strukturschwachen Ostdeutschland». Es könne nicht hingenommen werden, dass ein bundeseigenes Unternehmen Berlin im Stich lasse.

Aus Sicht von Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei) darf der Bund nicht seine eigene Strukturpolitik konterkarieren. Am Verhalten der Bundesregierung in dieser Frage werde zu erkennen sein, ob sie es «mit ihrem Bekenntnis zum Aufbau Ost ernst meint, oder ob dies nur Lippenbekenntnisse ohne Wert sind.» Die Bahn hat seit 1994 ihren Sitz in Berlin und beschäftigt in der Hauptstadt knapp 20 000 Menschen. An den möglichen Umzugsplänen nach Hamburg sollen deutlich mehr als 1000 Arbeitsplätze hängen.

Die Berliner CDU appellierte an Bahnchef Hartmut Mehdorn, von möglichen Umzugsplänen Abstand zu nehmen. «Die Zentrale eines Großunternehmens wie der Deutschen Bahn gehört selbstverständlich nach Berlin», sagte der Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Nicolas Zimmer. Der CDU-Landesvorsitzende Ingo Schmitt sprach von einem «nicht nachvollziehbaren Umzugskarussell». Die Berliner Grünen bezeichneten die Erwägungen als «irrational».

Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Beckmeyer, kritisierte die möglichen Pläne als kontraproduktiv für den deutschen Einigungsprozess. «Ich halte von einem solchen Umzug nichts», sagte er der «Netzeitung». Die Industrie- und Handelskammer Berlin warnte dagegen vor «Panikmache». Nach ihrem Kenntnisstand gehe es in Gesprächen mit Hamburg nur um den Logistikbereich der Bahn. (tso/dpa)

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