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Berlin: Undemokratische Straßennamen? Grüne kritisieren Bezeichnungen, die an Wilhelm I. und 1849 erinnern

In Wilmersdorf beginnt eine neue Debatte um historische Straßennamen. Nach Recherchen der Berliner Geschichtswerkstatt erinnern scheinbar harmlose Bezeichnungen an die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung in der Pfalz und in Baden im Jahr 1849.

In Wilmersdorf beginnt eine neue Debatte um historische Straßennamen. Nach Recherchen der Berliner Geschichtswerkstatt erinnern scheinbar harmlose Bezeichnungen an die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung in der Pfalz und in Baden im Jahr 1849. Die Badensche, Bruchsaler, Durlacher, Karlsruher, Kuppenheimer und Waghäuseler Straße waren kurz nach dem Tod von Kaiser Wilhelm I. benannt worden. Die Grünen fordern nun zusätzliche Erläuterungstafeln.

In einem Antrag der Fraktion für die heutige Sitzung der Bezirksverordneten heißt es, die Bezeichnungen hingen mit Kämpfen des preußischen Interventionsheeres unter Führung des späteren Kaisers zusammen. SPD und FDP begrüßen den Vorstoß für die Zusatzschilder, wollen zunächst aber die Kosten klären. Der CDUVerordnete Manfred Gluth findet die Idee überflüssig: Bisher denke jeder einfach nur an die Orte, also handele es sich nicht um „belastete“ Namen. Eine ähnliche Diskussion gab es einst in Zehlendorf. Seit 1998 weist ein „Guernica-Platz“ mit einer Gedenktafel darauf hin, dass die Spanische Allee ihren Namen von den Nazis erhielt – als Ehrung für die „Legion Condor“, die im spanischen Bürgerkrieg Guernica zerbombte. CD

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