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Ein Rettungswagen im Einsatz. (Symbolbild)

© Foto: imago/Andreas Gora

Update

Drei Tote bei Bikertreffen in Brandenburg: Kollision auf Ex-Militärflugplatz – Motorräder fuhren aufeinander zu

Sie hatten sich zum Bikertreffen auf einem alten Armeegelände verabredet. Am Ende gab es drei Tote aus drei Bundesländern. Die Polizei hat erste Erkenntnisse.

| Update:

Tödliches Ende eines Bikertreffens im Norden Brandenburgs: Bei einem Zusammenstoß zweier Motorräder auf einem stillgelegten Flugplatz bei Wittstock/Dosse sind am Samstag drei Menschen ums Leben gekommen. Das sagte ein Sprecher der Polizei Ostprignitz-Ruppin. Zuvor hatte die „Bild“ berichtet.

Am Tag danach konnte die Polizei erste Angaben zum Hergang machen: Wie ein Sprecher am Sonntag sagte, sollen die beiden beteiligten Motorräder auf der Flugplatz-Betonpiste mit noch ungeklärter Geschwindigkeit aufeinander zu gefahren sein. Dabei sei es zu einer seitlichen Berührung und dem schweren Unfall gekommen.

Ein 46-jähriger Biker aus Wittstock, der allein fuhr, und ein 47-jähriger Motorradpilot aus Haldensleben (Sachsen-Anhalt) stürzten mit ihren Maschinen und kamen ums Leben. Auf der Maschine des 47-Jährigen saß noch ein 35 Jahre alter Mann aus Norderstedt (Kreis Segeberg) in Schleswig-Holstein als Sozius, der ebenfalls tödlich verletzt wurde, wie der Sprecher sagte.

Der Unfall hatte sich am Samstag auf dem stillgelegten Flugplatz Alt Daber im Kreis Ostprignitz-Ruppin ereignet. Dort hatten sich etwa 50 Motorradfahrer aus mehreren Bundesländern getroffen. Weitere Erkenntnisse soll ein Dekra-Gutachter ermitteln. Danach werde entschieden, wie die Ermittlungen weitergehen.

„Riesiges Trümmerfeld“ über 150 Meter

Die Zeugen hätten wohl einen Knall gehört, aber bislang gesagt, sie hätten den Unfall nicht beobachten können, sagte Polizei-Einsatzleiter Amadeo Pogalz. Zu einem Bericht der „Bild“-Zeitung und der Frage, ob die Motorradfahrer möglicherweise eine Mutprobe bestehen wollten, äußerte er sich nicht näher.

Geprüft werden Pogalz zufolge auch mögliche Videos zum Unfall in sozialen Netzwerken. Mit welchem Tempo die Motorräder aufeinander zugefahren seien, könne erst das Unfallgutachten beantworten, meinte der Einsatzleiter. 

Einem RBB-Bericht zufolge wurden mehrere Menschen Zeug:innen des Unfalls und anschließend von Notfallseelsorger:innen betreut. Wie die „B.Z.“ unter Berufung auf einen Feuerwehrsprecher berichtete, fanden die Rettungskräfte ein „riesiges Trümmerfeld“ vor, das sich über 150 Meter erstreckte.

Der ehemalige Militärflugplatz stammt aus der NS-Zeit, liegt an der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern, und wurde 1945 bis 1994 von der sowjetischen Armee genutzt. Die historischen Kasernen verfallen, viele Flächen sind ein riesiger Solarpark, doch die breite Start- und Landebahn ist noch frei zugänglich.

Ob es Konsequenzen geben wird, etwa um den Zugang zu der alten Betonpiste zu erschweren, blieb am Sonntag unklar. Polizei-Einsatzleiter Pogalz sagte, es sollten Gespräche folgen, wie solche schweren Unfälle zu verhindern seien und ob Hindernisse dort aufgebaut werden sollten. Es sei nicht der erste Unfall auf dem Gelände gewesen. (mit dpa)

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