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In etwa 600 Meter Höhe verlor eine Fallschrimspringerin die Kontrolle.

© imago/Metodi Popow

Unfall in Brandenburg: Fallschirmspringerin schwer verletzt

In der Nähe von Potsdam ist eine 46 Jahre alte Frau verunglückt. Sie hatte die Kontrolle über ihren Fallschirm verloren.

Auch Fallschirmlehrer – oder heißen sie Fallschirmsprung-Lehrer? – fallen manchmal aus allen Wolken. „Ich bekomme ständig Anrufe“, sagt Ralf Heine: „Dabei liegt der Unfall mehr als zwei Wochen zurück.“ Heine ist Geschäftsführer der „Take off Fallschirmsport GmbH“ in Fehrbellin rund 60 Kilometer nordwestlich von Berlin. Hier haben schon tausende Menschen das Springen aus luftiger Höhe gelernt – auch eine 46-jährige Frau aus der Nähe von Potsdam, deren Fall derzeit durch die Medien geht.

Ein Fall übrigens im wahrsten Sinne des Wortes, denn am 24. Oktober dieses Jahres öffnete sich der Schirm der Frau nicht richtig. Da hatte die 46-Jährige, die in 4000 Meter Höhe aus dem Flugzeug gesprungen war, schon 2500 Meter im freien Fall hinter sich. Und der ging durch den hin und her schlackernden Schirm fast unvermindert weiter. Als die 46-Jährige dann 600 Meter über dem Boden den Reserveschirm öffnete, verhedderte sich der im Hauptschirm. Dennoch wurde der Fall etwas abgebremst, nur steuern konnte die Frau nicht. Sie schlug 1,5 Kilometer vom Flugplatz entfernt auf, erlitt schwere Verletzungen.

Viele der Schüler sind aus Berlin

„Inzwischen ist sie außer Lebensgefahr“, sagt Ralf Heine. Tatsache sei, dass die Springerin den Hauptschirm nicht abtrennte, bevor sie die Reserveschirm öffnete: „Das wäre die richtige Reihenfolge gewesen. Dann hätte sich der Reserveschirm nicht verheddert und eine sichere Landung ermöglicht.“ Dass sich der Hauptschirm nicht richtig öffnet, komme etwa alle 1000 bis 1500 Sprünge vor, sagt Heine. Ihm sei es bei seinen 5500 Sprüngen auch schon mehrfach passiert. Es habe keine Folgen, wenn man das Gelernte berücksichtige und zuerst den Hauptschirm abtrenne, bevor man den Reserveschirm öffne. Manchmal scheuten noch unerfahrene Springer aber davor zurück. Heines Mitarbeiter organisieren etwa 20000 Sprünge jährlich – viele ihrer Schüler sind aus Berlin. Auch der grüne Abgeordnete des Brandenburger Landtags, Michael Jungclaus, hat kürzlich in Fehrbellin mit Fallschirmspringen begonnen. „Natürlich haben wir über den Unfall gesprochen“, sagt er: „Aber ich fühle mich bei ’Take off’ wirklich in sicheren Händen. Und freue mich schon auf meinen ersten Sprung nach der Winterpause.“

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