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Berlin: Unfallkasse warnte offenbar vor dem Klettergerät

Pankow. Hätte das Unglück auf dem Schulhof der Elisabeth-Shaw-Grundschule verhindert werden können?

Pankow. Hätte das Unglück auf dem Schulhof der Elisabeth-Shaw-Grundschule verhindert werden können? Nach Informationen des Tagesspiegels hatten Experten der Versicherung Unfallkasse Berlin die Schule vor der Inbetriebnahme des Spielgerätes gewarnt. Dessen Holzmast war, wie berichtet, offenbar morsch geworden und unter der Last umgestürzt. Vierzehn Kinder waren verletzt worden, drei davon schwer. In der Schule war am Freitag von einer solchen Empfehlung jedoch nichts bekannt: „Wenn wir gewarnt worden wären, hätten wir das Gerät nie beschafft,“ sagte eine Mitarbeiterin. Eine Beruhigung für Eltern: Auf hiesigen Spielplätzen gibt es offenbar nicht viele solcher Geräte mit nur einem einzigen Pfahl .

Zwei acht und neun Jahre alten Kinder wurden nach dem Unglück auf dem Hof am Freitag noch im Krankenhaus behandelt. Die übrigen bei dem Unglück verletzten sieben bis neun Jahre alten Grundschüler waren bereits am Donnerstag aus der Obhut der Mediziner entlassen worden. Schulleiterin Gisela Bloeck teilte mit, ein neun Jahre alter Junge sei mit einem komplizierten Armbruch operiert worden, ein achtjähriges Mädchen, das eine Kopfplatzwunde erlitt, lag noch zur Beobachtung im Krankenhaus.

Der Schulunterricht fand statt, allerdings war das Unglück beherrschendes Thema. In der ersten Stunde sei mit den Schülern über die verletzten Schulkameraden und über die Berichterstattung in den Zeitungen gesprochen worden, sagte die Schulleiterin. Die Reste des Klettergerüsts, dessen durchgerottete hölzerne Mittelachse gebrochen war, wurde gestern abtransportiert. Immer wieder hätten Schüler auch die Frage gestellt, ob sie nun Ersatz für ihr einziges Spielgerät auf dem Hof bekämen.

Wann die letzte Hauptuntersuchung des Mitte der 90er Jahre aufgestellten Gerätes stattgefunden hatte, ist noch unklar. Im dafür zuständigen Grünflächenamt konnten die Unterlagen bisher nicht gefunden werden, sagte der zuständige Stadtrat Matthias Köhne (SPD). Schulstadträtin Christine Keil (PDS) sagte, sie nehme den Unfall nicht zum Anlass, nun die Schulhöfe außerhalb der Unterrichtszeiten zu sperren.

In Berlin gibt es rund 20 000 Spielplätze, 2000 davon untersucht allein der TÜV jedes Jahr. Zwei Drittel weisen Mängel auf, davon ein Drittel schwere. Meist werden sie aber offenbar schnell beseitigt, vor allem Wohnungsbauunternehmen gelten als vorbildliche Betreiber. Annette Kögel / Werner Schmidt

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