zum Hauptinhalt

Berlin: Ungesunde Schulanfänger Eingangsuntersuchung in Mitte offenbart erschreckende Zahlen

Mitte. „Erschreckend und besorgniserregend“ – so beurteilt Christian Hanke, Stadtrat für Gesundheit und Soziales im neuen Bezirk Mitte, die gesundheitliche Situation der Schulanfänger.

Mitte. „Erschreckend und besorgniserregend“ – so beurteilt Christian Hanke, Stadtrat für Gesundheit und Soziales im neuen Bezirk Mitte, die gesundheitliche Situation der Schulanfänger. Gut 16 Prozent der Kinder sind adipös, d.h. krankhaft übergewichtig. Darüber hinaus sind auch Störungen des Nervensystems und der Psyche ein weit verbreitetes Problem der Erstklässler.

Anlass genug, diejenigen zusammenzurufen, die direkt an der Quelle sitzen: Lehrer, Schulleiter, aber auch Eltern und Sozialarbeiter haben jüngst über mögliche Verbesserungen im Schulsystem beraten. Grundlage der Diskussion bildete der Gesundheitsbericht des Bezirkes, in dem die obligatorische Schuleingangsuntersuchung der Kinder ausgewertet und in einen sozialen Zusammenhang gesetzt wurde. Schon hier zeichnet sich ein bestürzendes Bild ab: Kinder von sozial schwachen Familien haben den größten Anteil an krankhaftem Übergewicht (20,8 Prozent). Der Nachwuchs türkischer Familien ist zu fast einem Viertel adipös (22,3 Prozent); bei deutschen Kindern sind es 14,3 Prozent. Besonders schlimm ist die Lage in Wedding.

Die Schulen im Osten des Bezirkes sind von übergewichtigen Kindern besonders schlimm betroffen. Dagegen hat der Stadtteil Mitte (alt) die gesündesten Schulanfänger zu verzeichnen. Bezieht man das soziale Gefälle der Stadtteile in die Untersuchung mit ein, so überrascht das Ergebnis nicht: In Wedding gehören über die Hälfte der Schulanfänger der unteren sozialen Schicht an (59 Prozent). In Mitte sind es nur 18 Prozent. Damit zeichnet sich ein erschreckender Zusammenhang zwischen der sozialen Lage der Kinder und ihrer körperlichen Verfassung ab. Die Auswirkungen der schlechten Gesundheit bekommen die Lehrer zu spüren: Mit einem trägen Körper fällt das Denken schwer. Für Projekte, die den Missständen abhelfen könnten, fehlt die Grundvoraussetzung: das Geld. Vivien Leue

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false