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Zu wenig Vitamine, zu viel Salz: Krankenhausessen ist oft ungesund.

© Hans Wiedl/dpa

Ungesundes Essen in Krankenhäusern: Immer weniger Geld für Patientenverpflegung

Eine Studie zeigt: Kliniken geben immer weniger Geld für Patientenessen aus. In Berlin hat sich nur ein Krankenhaus den Qualitätsstandards verpflichtet.

Krankenhäuser geben immer weniger Geld für Verpflegung aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Deutschen Krankenhausinstituts. Der RBB hatte zunächst darüber berichtet. Waren es 2005 noch 4,45 Euro pro Patient und Tag, gaben die Krankenhäuser im Jahr 2018 nur noch 3,84 Euro für die Patientenverpflegung aus - und das bei steigenden Lebensmittelpreisen.

Grund dafür ist wohl auch der hohe Kostendruck auf die Krankenhäuser. Dr. Karl Blum vom Deutschen Krankenhaus Institut sagte dem RBB: „Die schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen der Krankenhäuser treffen die Küchen besonders hart.“ Die Küchen stünden dabei nicht an erster Stelle der Prioritäten. Blum forderte gegenüber dem RBB einen Abbau des Investitionsstaus bei den Küchen.

Der Trend geht jedoch immer mehr zu Großküchen, die mehrere Häuser beliefern und aufgetaute Tiefkühlkost servieren. Lediglich 65 Prozent der Krankenhausküchen sind noch eigenständig betrieben.

Eine Stichprobe ergab einen Mangel an Vitaminen

Eine Stichprobe, die der RBB in einem zufällig ausgewählten Berliner Krankenhaus genommen hatte, ergab in der Analyse einen Mangel an Vitaminen und Nährstoffen und einen viel zu hohen Salzgehalt im Essen.

Den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entwickelten Qualitätsstandard für Krankenhauskost halten dabei die wenigsten Krankenhäuser ein, allerdings ist die Umsetzung ist nicht verpflichtend. In Deutschland haben sich nur vier Prozent der knapp 2000 Krankenhäuser zertifizieren lassen, in Berlin nur das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Lichtenberg. (Tsp)

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