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Am Haken. Mit schwerem Gerät holte die Feuerwehr das verunglückte Auto aus der eiskalten Dahme.

© Thomas Schröder

Update

Unglück in Berlin-Köpenick: Auto stürzt in die Dahme - 20-Jährige gestorben

Ein Auto mit vier Passagieren ist in der Nacht zu Dienstag von einer Brücke in Köpenick ins Wasser gestürzt. Zwei Menschen konnten sich aus der eiskalten Dahme retten, die anderen mussten später von Tauchern befreit werden. Die Beifahrerin ist in der Nacht zu Mittwoch gestorben.

Knapp 24 Stunden nach dem Sturz ihres Autos in die Dahme im Berliner Stadtteil Köpenick ist eine 20-Jährige in der Nacht zum Mittwoch an ihren schweren Verletzungen gestorben. Der 18-jährige Fahrer des Wagens schwebe nach wie vor in Lebensgefahr, sagte eine Polizeisprecherin. Die beiden jungen Leute waren nach dem Sturz ins eisige Wasser in ihrem Auto eingeklemmt und wurden erst nach rund 40 Minuten von Tauchern der Feuerwehr aus dem eiskalten Wasser geborgen.

An der Unglücksstelle zeichnen gelbe Markierungen am Dienstag noch den Weg des Autos auf dem Asphalt der Langen Brücke nach. Das aufgerissene Eisengeländer zeigte, wo der Wagen ins Wasser gestürzt war. Ermittler untersuchten die Unglücksstelle. Kurz vor ein Uhr nachts hatte der Fahrer eines Opel Vectra dort nahe der Köpenicker Altstadt die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Das mit vier Menschen besetzte Auto war in Richtung Spindlersfeld unterwegs, drehte sich nach Zeugenangaben und durchbrach in einer Kurve das Geländer. Rückwärts stürzte es fünfeinhalb Meter tief in die drei Grad kalte Dahme. Ein Augenzeuge rief sofort Polizei und Feuerwehr und sprang dann selbst ins Wasser, um den Verunglückten zu helfen. Die Dahme ist an dieser Stelle nur etwa drei Meter tief, doch der Mann musste umkehren – das Wasser war einfach zu kalt.

Taucher befreiten die Eingeklemmten

Ein 20-Jähriger und eine 18-jährige Mitfahrerin, die auf den Rücksitzen saßen, konnten sich aus dem Auto befreien; offenbar war es ihnen gelungen, die Türen zu öffnen. Der 18-jährige Fahrer und die 20 Jahre alte Beifahrerin wurden beim Unfall eingeklemmt und versanken mit dem Auto im Wasser.

Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchten kurz darauf, die Eingeklemmten von einem Boot aus zu retten. Jede Wache hat einen sogenannten „Überlebensanzug“, der über die normale Kleidung gezogen werden kann und die Retter vor der Kälte des Wassers schützt. Doch ohne Sauerstoffflasche konnten sie die Verletzten nicht erreichen. Sofort nach der Alarmierung hatten sich auch Feuerwehrtaucher aus Charlottenburg auf den Weg zum Einsatzort gemacht. 30 Minuten später waren sie im Wasser und befreiten die Unfallopfer, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Taucher ziehen sich schon im Auto auf dem Weg zum Unglücksort an, so dass sie sich dort nur noch die Sauerstoffflaschen aufschnallen und die Sicherungsleine anlegen müssen und sofort ins Wasser gehen können.

Fahrer und Beifahrerin mussten wiederbelebt werden

Die Verunglückten mussten wiederbelebt werden und wurden ins Krankenhaus gebracht. Sie schwebten in Lebensgefahr, die 20-Jährige starb in der Nacht auf Mittwoch. „In kaltem Wasser werden die Vitalfunktionen des Körpers stark heruntergefahren, die Überlebenschance steigt dadurch theoretisch sogar“, sagte einer Sprecher der Feuerwehr. Wie stark die beiden Personen verletzt waren, konnte er aber nicht sagen. Auch die beiden anderen Insassen wurden ins Krankenhaus gebracht. Der Anwohner, der kurz nach dem Unfall ins Wasser gesprungen war, war stark unterkühlt und musste ebenfalls in eine Klinik. Bislang gibt es keine Erkenntnisse, warum der Fahrer des Wagens von der Fahrbahn abgekommen ist, auf Glatteis als Ursache gebe es keine Hinweise, sagte die Polizei. An der Unfallstelle ist Tempo 30 vorgeschrieben.

Die Feuerwehr stellte noch in der Nacht einen Kran auf und zog das gesunkene Fahrzeug aus der Dahme. Der Wagen wurde sichergestellt und wird auch auf technische Mängel untersucht. Die Rettungskräfte sicherten das beschädigte Brückengeländer provisorisch und sperrten der Bereich großräumig ab. Die Unglücksstelle war in der Nacht etwa vier Stunden lang gesperrt. (mit dpa)

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