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Berlin: Unhaltbar

VON TAG ZU TAG Werner van Bebber bedauert Wissenschaftssenator Thomas Flierl Der Wissenschaftssenator, den auch politische Gegner „unterhaltsam“ und „philosophisch“ finden, wird sich derzeit eher wie ein Hausierer fühlen: Er hat einen schönen, wenn auch harten Job zu bieten – und findet keinen, der ihn will. Flierl braucht dringend einen Staatssekretär, der sich um die Universitäten kümmert – und so ein Fachmann ist offenbar in der ganzen Republik nicht zu finden.

VON TAG ZU TAG

Werner van Bebber bedauert Wissenschaftssenator Thomas Flierl

Der Wissenschaftssenator, den auch politische Gegner „unterhaltsam“ und „philosophisch“ finden, wird sich derzeit eher wie ein Hausierer fühlen: Er hat einen schönen, wenn auch harten Job zu bieten – und findet keinen, der ihn will. Flierl braucht dringend einen Staatssekretär, der sich um die Universitäten kümmert – und so ein Fachmann ist offenbar in der ganzen Republik nicht zu finden. Das könnte allerdings mit Flierls Such- und Find-Bemühungen zu tun haben. Lange hat der kulturell ambitionierte Senator die nun gescheiterte Kandidatur des Hamburger Professors Michael Krausz politisch zelebriert: Er hat an Krausz festgehalten, als längst erkennbar war, dass der Professor wegen der längeren staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen demontiert sein würde, bevor er den ersten Termin mit einem Universitätspräsidenten gemacht hat.

Das wirkte wie eine Ethik-Lektion für die kleinkarierte politische Landschaft Berlins nach dem Motto, dass den Senator der Ruf seines Staatssekretärs nicht interessieren muss, solange er nur an ihn glaubt. Genutzt hat es weder Flierl noch Krausz. Der muss sich wochenlang wie eine Polit-Marionette gefühlt haben, weil er die Kandidatur nicht aufgeben konnte, auch wenn er es gewollt hätte. Nun hat Flierl drei Möglichkeiten: Er kann das Publikum verblüffen, indem er fix einen Staatssekretär beruft und mahnt, dessen Ruf nicht zu zerfleddern, bevor der Mann sich vorgestellt hat. Oder er macht selbst Wissenschaftspolitik. Oder er bittet den Finanzsenator, einen Headhunter zu bezahlen. Das wäre, was Flierls wissenschaftspolitische Bemühungen anbelangt, immerhin logisch.

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