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Unions-Richtungsstreit: Schönbohm fordert konservatives Profil

Nach dem schwachen Wahlergebnis in Berlin und dem Einzug der NPD in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern fordert der brandenburgische Innenminister Schönbohm eine stärkere "konservative Grundierung" seiner Partei.

Berlin - Als Angebot für konservative Wähler müsse die Union etwa die Frage nach der Bedeutung der Nation und der Religion stellen. "Dazu müssen wir in der Familienpolitik und in unseren Werten eindeutig Position beziehen", mahnte Schönbohm in der Tageszeitung "Die Welt".

Die CDU müsse sich davor hüten, Themen aufzugeben, die zu ihrer Selbstidentifikation gehörten und das Aufkommen rechtsextremer Parteien lange Zeit verhindert hätten. Einst hätten Franz Josef Strauß oder Alfred Dregger für diese Richtung gestanden. "Heute haben wir in der Partei Exponenten etwa des Wirtschafts- oder des Sozialflügels, aber kaum Vertreter des konservativen Flügels", monierte Schönbohm.

Die schlechten Ergebnisse für die CDU in Mecklenburg- Vorpommern und Berlin sieht der Innenminister als Quittung für die große Koalition. "Die Stimmung im Bund hat es sicher beiden großen Parteien schwergemacht", sagte Schönbohm. Die Chancen für den Berliner CDU-Spitzenkandidaten Friedbert Pflüger, der das schlechteste Ergebnis der Geschichte für die Berliner Union seit 1948 holte, sähen in fünf Jahren nur besser aus, wenn die CDU geschlossen bleibe. (tso/ddp)

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