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Berlin: Unpenetrant

Man hat sich in der Finanznotstandsmetropole Berlin daran gewöhnt, dass jeder Quadratmeter Öffentlichkeit für Werbung hergegeben wird. Vom Fernsehturm bis zum Brandenburger Tor – wer zahlt, darf die Öffentlichkeit penetrieren.

Man hat sich in der Finanznotstandsmetropole Berlin daran gewöhnt, dass jeder Quadratmeter Öffentlichkeit für Werbung hergegeben wird. Vom Fernsehturm bis zum Brandenburger Tor – wer zahlt, darf die Öffentlichkeit penetrieren. Durch das nicht immer segensreiche Wirken des Kultursenators Thomas Flierl zieht sich der stille Kampf gegen das, was er wohl als kapitalistisch-kommerzielle Umweltverschmutzung wahrnimmt. Vielleicht wirkte er deshalb so zufrieden, als er mit der Eröffnung der Luxemburg-„Denkzeichen“ um die Volksbühne herum zeigen konnte, wie man anders mit öffentlichem Raum umgeht – erholsam dezent und diskret. Dass ausgerechnet die Radikalsozialistin Rosa Luxemburg derart geehrt wird, dürfte Flierl besonders gefreut haben. Wer weiß, vielleicht lässt der manchmal Missverstandene bei Gelegenheit ein paar Zeilen von Gottfried Benn in den Berliner Boden schreiben. Wenn es sich in den kommenden Jahren ergibt.

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