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Berlin: UnsInn

Im Berliner Frauenreferat sind sie vor drei Personen in die Knie gegangen: vor dem Gast, dem Prüfling und dem Vormund. Die drei haben sich bisher hartnäckig geweigert, sich in geschlechtsneutrale Formulierungen umformen zu lassen.

Im Berliner Frauenreferat sind sie vor drei Personen in die Knie gegangen: vor dem Gast, dem Prüfling und dem Vormund. Die drei haben sich bisher hartnäckig geweigert, sich in geschlechtsneutrale Formulierungen umformen zu lassen. Anders als fast alle anderen diskriminierenderweise nur maskulin gebrauchten Personengruppenbezeichnungen. Die lassen sich nämlich durch neutrale Formulierungen (Lehrkraft statt Lehrer) oder Paarformulierungen (Schülerinnen und Schüler) ersetzen, wie es im aktuellen Leitfaden des Frauenreferats über die „Grundsätze der sprachlichen Gleichbehandlung“ heißt. Der listet sprachliche Fallen und ihre Umgehung auf. Der ideale Satz jeder Gleichstellungsbeauftragtin lautet demnach etwa: Das beratende Mitglied empfahl der verbeamteten Dienstkraft, einen ärztlichen Rat einzuholen. Womit auch der gendermainstreamingmäßig vollkommen unmögliche Arztbesuch umschifft wäre. Und klingt doch auch gar nicht so schlecht, oder? Aber wieso knicken die Beauftragtinnen vor Gast, Prüfling und Vormund ein? Im Leitfaden steht nur: „In wenigen Fällen würde eine Anpassung bisher üblicher Fomulierungen an die Standards die Lesbarkeit oder Verständlichkeit der Texte so sehr erschweren, dass Zugeständnisse gemacht werden müssen.“ Uns weiblichen Berlinerinnen steigt bei so wenig Engagement die Röte der Zorniginnen ins Gesicht. Kämpfen sollt ihr! Der Gast? Pah! Die Besucherin! Der Prüfling? Hinaus! Die Kandidatin! Der Vormund? Buh! Die Bevormundung!

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