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Unsympathisch: Werbekampagnen für Berliner Behörden sind unerwünscht

Das Image der Ordnungsämter soll mit einer Kampagne aufgehübscht werden. Die Tagesspiegel-Leser sind eindeutig dagegen. Bernd Matthies interpretiert eine sonntägliche Telefonabstimmung.

Ein klares Ergebnis: Gut 68 Prozent der Anrufer beim Tagesspiegel sind dagegen, dass der Ruf der Berliner Behörden, speziell der Ordnungsämter, mit Werbekampagnen aufgehübscht wird. Warum – das mag uns eine Mitarbeiterin der Redaktion erklären, die am Montag gleich von sieben Ordnungsamtlern umringt und bestandpunktet wurde, weil sie an einer Stelle, an der es kaum anders geht, auf dem Gehweg geradelt war. Oder jener Leser, der uns per Brief berichtete, dass neben seinem Auto im Morgengrauen ein Halteverbotsschild aufgestellt und sogleich von der Knöllchentruppe kostenpflichtig bekräftigt wurde.

Will sagen: Es verstimmt uns mehrheitlich die Vorstellung, dass die Ordnungsämter mit allerhand Tricks und Kniffen jenes Geld einsammeln, das sie dann zur Sympathiewerbung wieder ausgeben wollen. Umgekehrt wäre es richtig: Durch nachsichtiges, offenes Handeln mit Augenmaß und Vernunft ließe sich mindestens jenes Maß an Sympathie freisetzen, das von einer PR-Kampagne nur kurzfristig und durchaus nicht sicher mobilisiert werden kann. Einen Versuch wäre es wert – und die große Mehrheit unserer Leser ist dabei.

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