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Berlin: Unter Geiern

Von Andreas Conrad Wo er gelandet sei, will der Urwaldflieger wissen. Wenn man das selbst so genau wüsste.

Von Andreas Conrad

Wo er gelandet sei, will der Urwaldflieger wissen. Wenn man das selbst so genau wüsste. „In Berlin“, kräht es da, „Im Dschungel“ dort. Immerhin das MitklatschBarometer bei der TED-Frage ist eindeutig: Wir sind im Dschu-Dschu-Dschungel. Wie belehrt man unschuldige Kinderlein übers soziale Leben? Kalauernd wie der notgelandete Christian Berg in seiner „Dschungelbuch“-Version, gestern zur Premiere im Tempo-taschen-drom („Berlin kann auch der Dschungel sein“)? Multikulti-mäßig wie Mogli („Kann ich in der Fremde bleiben, wer ich bin“)? Pazifistisch wie die Geier („Wir sind die Guten, wir lassen niemand bluten“)? Mit Kling- Klang wie Komponist Konstantin Wecker in seinen Ohrwürmern für Kleine? Die werden den Eltern schon während der Show in den Ohren gelegen haben: „Papa, ist dein Handy aus?“ Der Christian nämlich ist ein ausgemachter Meckerhannes, was Erwachsene betrifft. Nörgelt rum, dass wir zu leise klatschen, zu lahm singen – und die Kinder beim Ausflug ins Reich der Phantasie ständig, klingeling, auf den Urwaldboden zurückholen, weil wir die blöden Handys nicht ausschalten. Dagegen freilich, bester Christian, hülfe nicht mal ein Glas Kokosmilch bei McDschungel. Steckt nicht solches Höllengerät längst in mancher Kindertasche? Oder ist das deine Lösung: „Bum bum bum, ich hör die Trommeln, bum bum bum, sie rufen mich“? Stumm stumm stumm – lass das Gebommel, stumm stumm stumm, es störet mich.

Heute 14.30 Uhr und 17.30 Uhr, morgen 14.30 Uhr. Karten unter 611 0 13 13

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