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Brandenburg, Friesack: Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen an einem umgestürzten Baum. Das Sturmtief «Mortimer» sorgt für Sturmböen und Starkregen.

© Julian Stähle/dpa

Update

Auswirkungen des Sturmtiefs „Mortimer“: Frau unter Ast eingeklemmt, Schlössergärten, Zoo und Tierparks vorübergehend geschlossen

Sturmböen und Starkregen bringt das Tief „Mortimer“ nach Berlin und Brandenburg. Die S-Bahn meldete Unterbrechungen, Zoo und Tierpark bleiben gleich ganz zu.

Rund 100 Mal ist die Berliner Feuerwehr bis zum Montagnachmittag zu Einsätzen wegen Sturmtief „Mortimer“ ausgerückt. Verletzt wurde in Berlin nach ersten Erkenntnissen niemand, wie die Rettungskräfte auf Twitter mitteilten. Etwa 75 Baum- und 25 Gebäudeschäden gingen nach einer ersten Bilanz aufs Konto des ersten Herbststurms.

Im Brandenburger Neuruppin ist eine Frau wegen des Sturms unter einem Ast eingeklemmt worden. Dieser sei offenbar aufgrund des Sturmes von einem großen Baum abgebrochen, teilte die Polizei am Montagvormittag mit. Rettungskräfte befreiten die Frau und brachten sie in ein Krankenhaus. Die Fehrbelliner Straße war für rund eine halbe Stunde gesperrt.

Das Sturmtief „Mortimer“ sorgte am Montag für Sturmböen und Starkregen auch in Brandenburg. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor möglichen Gefahren wie entwurzelten Bäumen und herabstürzenden Ästen und Dachziegeln. Die Polizei Brandenburg riet Autofahrern, besonders vorsichtig zu fahren.

Berliner Zoo und Tierpark bleiben zu

„Mortimer“ hat auch Auswirkungen auf Berlin: Zoo und Tierpark blieben wegen der erwarteten schweren Sturmböen am Montag geschlossen. „Herabfallende Äste des alten Baumbestandes könnten eine Gefahr für Besucher darstellen, die Tiere werden vorsorglich in Häusern, Stallungen und Unterständen untergebracht“, teilten Zoo und Tierpark mit. Das Aquarium soll regulär öffnen.

Landesgartenschau und Schlösserparks vorrübergehend geschlossen

Auch die Brandenburger Landesgartenschau in Wittstock/Dosse schließt vorrübergehend. Die Veranstalter teilten am Montag mit, dass die Schau wegen der aktuellen Unwetterwarnungen am Montag und Dienstag den ganzen Tag nicht öffne. Die Landesgartenschau, die bereits 400 000 Gäste besucht haben, läuft noch bis zum kommenden Sonntag.

Wegen des Sturms. Die Schlösserstiftung schließt vorsorglich alle Schlösserparks.
Wegen des Sturms. Die Schlösserstiftung schließt vorsorglich alle Schlösserparks.

© Ottmar Winter/PNN

Die Schlösserstiftung schließt vorsorglich alle Schlösserparks in Potsdam, Berlin und im Land Brandenburg. Nur das Neue Palais bleibt weiterhin geöffnet, wie die Stiftung am frühen Montagnachmittag mitteilte. Mit der Schließung wolle man Gefahren für Besucher abwenden. Auch in den kommenden Tagen seien aufgrund möglicher Schäden und Aufräumarbeiten Einschränkungen für den Besucherverkehr möglich, erklärte die Stiftung weiter.

Cottbuser Tierpark bleibt am Montag geschlossen

Ebenso macht der Cottbuser Tierpark wegen des Wetters zu: Er bleibe am Montag wegen starken Windes und der Gefahr von Astabbrüchen geschlossen, teilte die Stadt mit. An diesem Dienstag sei er wieder für Besucher offen.

Unterbrechungen im S-Bahn-Verkehr

Auch die Berliner S-Bahn warnte am Morgen vor Beeinträchtigungen im Bahnverkehr: „Wegen witterungsbedingter Störungen (Blitzeinschläge, umgestürzte Bäume, Streckensperrungen) kommt es im gesamten S-Bahn-Netz zu Verspätungen und Ausfällen“, teilte das Unternehmen via Twitter mit.

Am Montagvormittag waren die Linien S1, S5 und S8 teilweise unterbrochen, die S7 fuhr Streckenweise im 20-Minuten-Takt. Grund waren nach Angaben der Bahn umgestürzte Bäume oder Äste im Gleis. Bundesweit waren auch mehrere Strecken der Deutschen Bahn gesperrt – inzwischen werden sie wieder befahren.

Aus Sicherheitsgründen hatte die S-Bahn außerdem ihr Tempo auf 50 Kilometer pro Stunde reduziert. Inzwischen fahren die Züge wieder wie üblich Tempo 80, teilte ein Bahnsprecher mit.

Die Berliner Feuerwehr rückte zwischen sieben Uhr morgens und etwa zwölf Uhr mittags zu circa 60 wetterbedingten Einsätzen aus, teilte ein Feuerwehrsprecher mit. Unter den Einsätzen seien abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume. „Von Verletzten ist mir derzeit nichts bekannt“, so der Sprecher.

Aus Sicherheitsgründen fahren Berlins S-Bahnen wegen des Sturms mit reduzierter Geschwindigkeit.
Aus Sicherheitsgründen fahren Berlins S-Bahnen wegen des Sturms mit reduzierter Geschwindigkeit.

© Kai-Uwe Heinrich

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Derzeit werde ein Ausnahmezustand vorbereitet: Freiwillige Feuerwehren wurden alarmiert, um die Berufsfeuerwehren zu unterstützen, außerdem wurden Erkunder zu Einsätzen losgeschickt. Der Ausnahmezustand gelte jetzt jedoch noch nicht, sagte der Sprecher.

Das Bezirksamt von Berlin-Mitte warnte zudem davor, öffentliche Grünanlagen zu betreten. Aufgrund der sehr langanhaltenden Trockenheit der vergangenen zwei Jahre seien die Bäume sehr geschwächt. Es könne zum Umsturz ganzer Bäume und zum Abbruch von Ästen kommen.

Ein Mensch ist in Neuruppin wegen des Sturms unter dem umgestürzten Baum eingeklemmt worden.
Ein Mensch ist in Neuruppin wegen des Sturms unter dem umgestürzten Baum eingeklemmt worden.

© Julian Stähle/dpa

Die Feuerwehr Potsdam twitterte, es komme im Straßenverkehr zu Behinderungen durch umgestürzte Bäume. In Neuruppin ist ein Mensch wegen des Sturms unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt worden. Die Person sei ansprechbar und werde behandelt, sagte eine Polizeisprecherin am Montagvormittag.

Wie die PNN berichten, schließt die Schlösserstiftung sämtliche Schlösserparks in Potsdam, Berlin und im Land Brandenburg. Das Neue Palais soll geöffnet bleiben.

Sturmböen und Starkregen

Das Sturmtief „Mortimer“ sorgte am Montag für Sturmböen und Starkregen auch in Brandenburg. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor möglichen Gefahren wie entwurzelten Bäumen und herabstürzenden Ästen oder Dachziegeln. Die Polizei Brandenburg riet Autofahrern, besonders vorsichtig zu fahren.

Für Berlin und Brandenburg warnte der Wetterdienst für den Vormittag vor einer raschen und deutlichen Windzunahme. In der Region soll es vielerorts regnen, nach stark auffrischendem Wind kann es zu teils schweren Sturmböen kommen, orkanartige Böen mit bis zu 115 Kilometern pro Stunde sind laut DWD nicht ausgeschlossen.

Am Nachmittag zieht der Regen nach Osten ab und es kommt zu allmählichen Auflockerungen, danach nur vereinzelte Schauer, der Wind soll allmählich abschwächen. Die Temperaturen steigen auf höchstens 17 Grad.

Von Dienstag an sollte sich die Wetterlage laut DWD wieder entspannen. Dann sei nur noch mit einem mäßigen Südwest-Wind zu rechnen. Ab den Nachmittagsstunden seien mancherorts noch Gewitter möglich. (mit dpa)

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