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Unternehmen: Raus ins Rampenlicht

Beim Sommerfest des Bundespräsidenten zeigen Unternehmen, wie sie das Land reicher machen. Bezahlt wird das Fest von Sponsoren.

Das Motto „Zusammenhalt fördern“ könnte nicht eindeutiger sein, und es erzählt eine Erfolgsgeschichte. Am Freitagabend feiert der Bundespräsident mit 5000 Gästen und 600 Kindern das traditionelle Sommerfest und damit auch den Reichtum des Landes. Ungefähr die Hälfte der Gäste sind im Schlosspark zu Gast, weil sie sich in welcher Weise auch immer engagieren. Rund 1,7 Millionen Euro kostet das Fest, aber der Steuerzahler muss dafür nicht aufkommen. Finanziert wird es ausschließlich von Sponsoren. Vor fünf Jahren durften die sich zum ersten Mal nicht mit ihren Produkten, sondern ausschließlich über ihr gesellschaftliches Engagement auf dem Fest präsentieren. Dieses Konzept löste einen Run aus. Große Unternehmen konkurrieren inzwischen darum, mit dabei sein zu dürfen. Das kann man kritisch sehen, wie alles, natürlich ist das auch PR. Aber ohne diese PR gäbe es eben das ganze Fest nicht, und das wäre schade.

Denn das Sommerfest ist immer mehr zum Spiegel geworden für die Spitzen der Gesellschaft. Und das sind nicht nur Künstler, Politiker und Top-Manager, sondern vor allem auch Menschen, die bereit sind, sich für andere einzusetzen. Einige von denen, die dabei sind, hat Christian Wulff im Laufe des Jahres bei seinen Antrittsbesuchen in den Bundesländern kennengelernt. Er interessiert sich dafür, wer wem wie hilft und nimmt die Namen mit nach Hause.

Er würde sie nicht veröffentlichen, und ganz oft wollen gerade die Menschen, die besonders viel tun, auch auf keinen Fall im Rampenlicht stehen. Aber Wertschätzung zu erfahren für das, was im Stillen getan wird, tut eben doch gut. Und Wertschätzung ist ein Begriff, der dem jetzigen Bundespräsidenten ganz besonders wichtig ist. Für die Gäste ist es in jedem Fall ein besonderes Erlebnis, den Schlosspark zu erleben, in dem sonst Staatsgäste mit militärischen Ehren begrüßt werden. Das gilt auch dann, wenn sie das, was sie tun, für selbstverständlich erachten und keinen Lohn erwarten. Und jeder kann Anregungen mitnehmen.

Auch in diesem Jahr werden sich stellvertretend zwölf Projekte vorstellen. Mit dabei ist zum Beispiel „2aid.org.e.V.“, die erste deutsche Hilfsorganisation, die für ihre Aktionen komplett auf soziale Netzwerke wie StudiVZ, Facebook und Twitter setzt. Das Thema „Wasser“ war der Community am wichtigsten, so werden mit den gesammelten Spenden in Afrika Tiefbrunnen gebaut. Eine Brücke zwischen Alt und Jung schlägt „Seniorpartner in School“. In Berlin sind rund 200 Partner an 54 Schulen vertreten und zeigen den Kindern Wege zu Konfliktlösungen und zum freundlichen Umgang miteinander. Im Verein „Aufbruch Neukölln“ helfen 32 ehrenamtliche Mitarbeiter aus 15 Ländern Familien in Belastungssituationen.

Die Förderer und Partner zeigen ebenfalls jede Menge Kreativität. Vor dem Hintergrund eines großen Festes finden sie viel mehr Aufmerksamkeit und demzufolge auch öffentliche Wertschätzung, als das im Alltag möglich wäre. Jugendliche unterschiedlicher Herkunft entwickelten auf Initiative der Degewo Zukunftsvorstellungen für „Mein Zuhause 2025“. Spaß zu haben ist nicht nur auf Feste beschränkt. Manchmal fängt er erst richtig an, wenn man danach die Ärmel hochkrempelt.

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