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Unterschrifteninitiative: Freie Schulen suchen Unterstützer

Eine Initiative sammelt Unterschriften für die finanzielle Gleichstellung der freien Schulen mit öffentlichen Einrichtungen. Auch Wladimir Kaminer und Axel Prahl unterstützen Initiative.

Gleiche Finanzierung für freie und öffentliche Schulen, mehr pädagogischer Gestaltungsspielraum und Autonomie – diese Forderungen stehen im Mittelpunkt der „Volksinitiative Schule in Freiheit“, die bis zum 22. November Unterschriften für ihre Ziele sammelt. Noch fehlen 5500 der 24 000 Unterschriften, die man haben will, um mit Sicherheit das rechtlich vorgegebene Ziel von 20 000 Unterschriften zu übertreffen.

Anders als beim Volksbegehren geht es nicht gleich darum, eine Gesetzesänderung zu bewirken. „Uns geht es erst mal nur darum, im parlamentarischen Schulausschuss über unsere Ziele reden zu können“, erläutert Mitinitiator Kurt Wilhelmi das Nahziel. Falls man auf Resonanz stoße, könne man ja immer noch ein Volksbegehren starten. Die Bildungsverwaltung des Senats sieht die von der Volksinitiative propagierten Ziele „bereits weitestgehend realisiert“.

Hinter der Initiative, die Ende April startete, steht der Verein „Omnibus für direkte Demokratie“, der sich seit rund 40 Jahren bundesweit für dieses Ziel engagiert und im Haus der Demokratie an der Greifswalder Straße sein Berliner Büro hat. Inzwischen wird er auch vom Paritätischen Wohlfahrtsverband unterstützt, der ähnliche Ziele verfolgt. Vor allem sind sie sich darin einig, dass der Besuch einer freien Schule nicht nur das Privileg von Bessergestellten sein soll.

„Freie Schulen müssen so viel Geld wie öffentliche Schulen vom Staat bekommen, damit sie kein Schulgeld nehmen müssen“, sagt die Vorsitzende des Paritätischen, die ehemalige Ausländerbeauftragte Barbara John. Ihr Verband verfolgt seit rund zwei Jahren das Ziel einer „Bürgerschule“, die sich „absichtlich in sozialen Brennpunkten ansiedelt, weil alle Eltern eine Wahl haben sollen“. Was in den Kitas möglich sei, müsse doch auch für die Schulen möglich sein, findet John. Ebenfalls Unterstützung kommt vom Vorsitzenden des Privatschulverbands, Andreas Wegener. Er erinnert daran, dass das Land Berlin nur rund zwei Drittel der Kosten von freien Schulen übernimmt. Neue Schulen müssen sogar mindestens drei Jahre lang ganz ohne Förderung auskommen.

Nach dem Schriftsteller Wladimir Kaminer unterstützt nun auch der Schauspieler Axel Prahl die Initiative: Am 4. November will er dabei sein, wenn symbolisch der Endspurt für die Sammlung der Unterschriften beginnt.

Weitere Infos unter: www.schule-in-freiheit.de

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