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Unterstützung für das Montgolfier-Gymnasium: Experten sollen überforderter Direktorin helfen

Eine erfolgreiche Schulleiterin soll helfen, die Lage zu befrieden: Am Montgolfier-Gymnasium in Treptow werden die Experten vorgestellt, die der überforderten Direktorin bis zu den Herbstferien helfen sollen. Der Senat will Schulleiter künftig zur Weiterbildung verpflichten.

Noch bevor am Montag die erste Unterrichtstunde begann, war das Rätsel gelöst: Bildungsstaatssekretär Mark Rackles (SPD) präsentierte dem Kollegium des Treptower Montgolfier-Gymnasiums die Frau, die der Schule helfen soll, zu einem normalen Unterrichtsbetrieb zurückzufinden. Unabhängig davon äußerte sich die Bildungsverwaltung zu den Anstrengungen, die sie unternimmt, um Schulleiter künftig besser zu qualifizieren.

Bei der Schulleiterin, die zunächst bis zu den Herbstferien der überforderten Direktorin des Montgolfier-Gymnasiums helfen soll und auch weisungsbefugt sein wird, handelt es sich um die angesehene ehemalige Leiterin der Staatlichen Ballettschule in Prenzlauer Berg, Hannelore Trageser. Sie hatte die Ballettschule, die zum Abitur führt, vor etwa fünf Jahren verlassen, um die deutsche Schule in Sydney zu leiten. Früher arbeitete sie am Lichtenrader Georg-Büchner-Gymnasium. Vor Kurzem kehrte sie planmäßig aus Sydney zurück und hatte gerade ihren Dienst in der Bildungsverwaltung angetreten, als sie jetzt nach Treptow geschickt wurde.

Zusätzlich wurde dem Kollegium eine Konfliktmediatorin vorgestellt. Sie soll versuchen, wieder „Kommunikationsstrukturen“ aufzubauen. Anschließend suchte Rackles das Gespräch mit Gesamtelternsprecherin Daniela Scharfenberg, um ihr die Entscheidung zu erläutern.

Sie sehe den nächsten Wochen mit „gemischten Gefühlen“ entgegen, sagte Scharfenberg auf Anfrage. Sie bedauert vor allem, dass der Ruf der Schule durch die Eskalation „ruiniert“ worden sei und wies darauf hin, dass sie vor Ferienende die Schulaufsicht vor der Eskalation gewarnt habe. Für sie ist es mit der Fürsorgepflicht der Verwaltung nicht vereinbar, dass man die gerade erst genesene Schulleiterin und das Kollegium dieser Situation aussetzte, zumal der Konflikt zwischen ihnen seit Langem bekannt war.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) und ihr Staatssekretär versuchen, jetzt nach vorn zu sehen. Dabei kommt ihnen die Vorarbeit des Scheeres-Vorgängers Jürgen Zöllner (SPD) zugute. Zöllner hatte nämlich im Rahmen seines sogenannten Qualitätspakets festgelegt, dass neue Schulleiter verpflichtet werden, sich gezielt weiterzubilden, bevor sie sich um einen Schulleiterposten bewerben können. Zudem ist in den letzten Jahren ein breites Angebot am Landesinstitut für Schule und Medien entstanden, auf das künftige, neue und auch langgediente Schulleiter zurückgreifen können. Ob hier auch die angestrebte neue Schulleiterakademie verortet werden soll, die Zertifikate vergibt, ist aber noch offen.

Hintergrund der Zöllner-Initiative war ein wichtiges Ergebnis der Schulinspektionen. Es hatte sich im fünfjährigen ersten Durchgang und auch im aktuellen Durchgang immer wieder bestätigt, dass schwache Schulen meist ein Problem mit einem schwachen Schulleiter haben. „Der Fisch stinkt vom Kopf her“, fassen es die Fachleute zusammen. Susanne Vieth-Entus

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