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Berlin: Unterstützung fürs türkische Gymnasium Wie die Tageszeitung Zaman über die neue Schule in Spandau berichtet

Am Sonnabend verkündete die Tageszeitung Zaman: „Öffentlichkeit unterstützt Tüdesb-Schule“. Die Meldung auf der Titelseite verwies auf einen Text, der fast die komplette fünfte Seite ausfüllte, mit Fotos von Schulsenator Klaus Böger (SPD), Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und der Ex-Ausländerbeauftragten Barbara John (CDU).

Am Sonnabend verkündete die Tageszeitung Zaman: „Öffentlichkeit unterstützt Tüdesb-Schule“. Die Meldung auf der Titelseite verwies auf einen Text, der fast die komplette fünfte Seite ausfüllte, mit Fotos von Schulsenator Klaus Böger (SPD), Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und der Ex-Ausländerbeauftragten Barbara John (CDU). Mitte Oktober hatte die Schulverwaltung überraschend ein neues Privatgymnasium genehmigt, das seit den Herbstfereien vom Verein Tüdesb (TürkischDeutsches Sozialbildungsinstitut) betrieben wird. In türkischen Kreisen wurde der Verdacht geäußert, dass Tüdesb der islamistischen Nurculuk-Bewegung um den Prediger Fetullah Gülen nahe stehe. Seitdem setzt sich Zaman, für die Fetullah Gülen regelmäßig Kolumnen schreibt, mit ihrer Berichterstattung für die Schule und ihren Trägerverein ein. Am Sonnabend druckte sie wohlwollende Stellungnahmen von Böger, Körting und John ab. Der Innensenator wird damit zitiert: „Weder gegen die Schule, noch gegen die Bewegung, die angeblich hinter der Schule stehen soll, gibt es verfassungsrechtliche Bedenken.“

Der Schulverein Tüdesb, der eine Verbindung zu Nurculuk abstreitet, benutzt unentgeltlich Räume, die die Zeitung Zaman in Kreuzberg gemietet hat. Unter den Gruppierungen, die aus Nurculuk hervorgegangen sind, ist die von Fetullah Gülen die bedeutendste. Dabei handelt es sich nach Ansicht von Experten um eine sufistische, antilaizistische Bruderschaft, die einen am Koran orientierten islamischen Staat fordert. Eine Zeitung, die als Sprachrohr für ihren Führer dient, wirbt also um Vertrauen für diese Schule. Nurculuk in Deutschland werde aber nicht vom Verfassungsschutz beobachtet, bestätigte Körting.

Suzan Gülfirat

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