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Berlin: Unverbesserlich

Arbeitsamt Südwest landet bei Vergleich erneut weit hinten

Für Arbeitsamtsdirektor Norbert Grabitz muss es fast ein Déjà-Vu gewesen sein. Erneut erscheint sein Arbeitsamt Berlin-Südwest bei einem Vergleich der deutschen Arbeitsämter ganz hinten. 1998 war es die Stiftung Warentest, die seiner Behörde das Siegel „schlechtestes Arbeitsamt Deutschlands“ verpasste. Die Schlusslicht-Position nimmt zwar in der von der Zeitschrift Impulse in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage das Stuttgarter Amt ein, aber mit Rang 178 landet Südwest erneut weit hinten, auf dem viertletzten Platz. Auch die Berliner Ämter Nord und West schneiden mit den Plätzen 158 und 163 schlecht ab. Die Dienststellen Ost, Süd und West hingegen erreichen Positionen im Mittelfeld. Die Ergebnisse beruhen auf einer Umfrage unter Arbeitgebern.

Zufrieden ist Direktor Grabitz nicht mit dem Abschneiden seines Amtes. Er gibt aber zu bedenken, dass bei der Bewertung sämtliche 181 Arbeitsämter eng beieinander liegen. Das beste Amt in Plauen hatte die Note 2,18 erhalten, Berlin-Südwest wurde mit 2,65 bewertet und Stuttgart mit 2,71. „Stellen Sie sich doch mal eine Klasse mit einem solchen Notenspektrum vor“, sagte Grabitz. Da müsse man die Begriffe Spitzenreiter und Schlusslichter stark relativieren. Aus diesem Grund sei er nicht so sehr beunruhigt. Zudem sei wie schon 1998 die Umfrage in einer „ganz schlimmen Phase für das Amt“ gemacht worden. Auch jetzt habe das Amt besondere Belastungen zu tragen, nachdem die Berliner Arbeitsämter entsprechend der Bezirksreform neu organisiert wurden. Zum Einzugsgebiet gehören jetzt die Bezirke Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf, in denen die Arbeitslosenquote bei 16 Prozent liegt. Zudem habe man gerade das Reformkonzept „Arbeitsamt 2000“ umgesetzt, sagte Grabitz. Zum schlechten Abschneiden trägt seiner Auffassung nach auch der hohe Anteil an Langzeitarbeitslosen und Schlechtqualifizierten bei.

Im Prinzip sieht Grabitz das Amt auf einem „guten Konsolidierungskurs“, nachdem man seit dem Frühjahr verstärkt das Augenmerk darauf richtet, geeignete Bewerber anzubieten. Dazu trägt nach Grabitz’ Worten auch bei, dass die Zahl der Mitarbeiter um 30 erhöht wurde, die sich direkt um die gezielte Vermittlung von Arbeitslosen kümmern. Grabitz gesteht aber ein, dass der Kontakt zu den Arbeitgebern in der täglichen Arbeit zu kurz kommt. Sein Amt gebe aber regelmäßig eine Broschüre heraus, die sich nur an die Unternehmen richtet. Unter anderem werden darin auf drei Seiten qualifizierte Bewerber vorgestellt. sik

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