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Urteil: Baby zu Tode geschüttelt - Haftstrafe für Vater

Das Berliner Landgericht hat einen Vater, der sein Baby zu Tode geschüttelt hat, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Der 21-Jährige muss für dreieinhalb Jahre hinter Gitter.

Berlin - Das Berliner Landgericht verurteilte den aus Warschau stammenden Studenten am Freitag wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Der Mann hatte seinen vier Monate alten Sohn am 2. November 2005 in seiner Berliner Wohnung so stark geschüttelt, dass dieser Hirnblutungen erlitt. Das Kind starb drei Tage später an den Folgen.

Die inzwischen vom Angeklagten getrennte Kindsmutter war in jenem November zu Verwandten in Polen gereist. Der Angeklagte war das erste Mal allein mit seinem Baby und objektiv überfordert, sagte die Richterin. Möglicherweise durch die Trennung von der Mutter habe das Kind mehr geschrien als gewöhnlich, erläuterte die Richterin.

Der erschüttert wirkende Vater hatte erklärt, in der Nacht sei er durch ein Geräusch wach geworden. «Das Kind war blass und irgendwie leblos, ich wollte es retten», sagte er vor Gericht. Er habe den Säugling geschüttelt, um ihn wach zu machen. Die Verteidigung beantragte eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung. Das Gericht sah aber einen missglückten Rettungsversuch als widerlegt an. (tso/dpa)

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