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Berlin: Urteil im Fall Lieschied

Polizisten-Mord: Heute entscheiden die Richter

Drei Monate nach Beginn des Verfahrens gegen zwei türkischstämmige Männer wegen Mordes an dem Polizeibeamten Uwe Lieschied wird am Dienstag ab 13 Uhr vor dem Berliner Landgericht das Urteil erwartet. Die Staatsanwaltschaft hat für den 40-jährigen mutmaßlichen Todesschützen eine lebenslange Haftstrafe gefordert. Zugleich beantragte sie die besondere Schwere der Schuld festzustellen, wonach eine Haftentlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen wäre.

Für den 30-jährigen Mitangeklagten forderte die Anklage sechseinhalb Jahre Haft wegen eines zuvor gemeinschaftlich begangenen Raubes. Die Verteidiger plädierten dagegen auf Freispruch. Uwe Lieschied war am 17. März 2006 in Neukölln durch einen Kopfschuss getötet worden, als er mit einem Kollegen die beiden Tatverdächtigen überprüfen wollte. Die Beamten waren nach einem Raubüberfall auf die Männer aufmerksam geworden. Der 42-jährige Polizist starb vier Tage später im Krankenhaus. Er hinterlässt eine Frau und zwei Söhne.

Beide Angeklagte hatten vor Gericht die Vorwürfe bestritten. Der Anwalt des vermeintlichen Schützen beanstandete im Prozess zudem die Verwertbarkeit des früheren Geständnisses seines Mandanten. Seiner Auffassung nach wurde der 40-Jährige bei der polizeilichen Vernehmung „gedemütigt“ und hatte aus „Angst und Verzweiflung einfach alles erzählt, was die Vernehmer hören wollten“. ddp

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