Urteil: Mit Maschinenpistole durch Berlin: Vier Jahre Haft

Berlin - Ein 37-jähriger Mann ist am Dienstag vom Berliner Landgericht wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Er war im Frühjahr 2004 mit einer Maschinenpistole des Typs «Skorpion» samt Schalldämpfer und Munition durch die Hauptstadt herumgefahren. Außerdem besaß der Mann drei Selbstladepistolen und mehrere gefälschte Pässe. Der Mann war zuvor schon wegen einer anderen Straftat zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden und nicht zum Strafantritt erschienen.

Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Angeklagte bei seinen Touren zwei Männer auskundschaften wollen. Beide, den Chef eines Lokals und den Inhaber einer Getränkefirma, habe der Angeklagte aus im Prozess nicht geklärten Gründen «bestrafen» wollen. Er plante entweder einen Schuss ins Knie beziehungsweise in eine Scheibe des Lokals, hieß es im Urteil.

Der Hauptangeklagte hatte «Strafaktionen» vor Gericht bestritten. Vielmehr habe er sich vor einem Mann schützen wollen, der wegen ihm einmal Ärger mit der Justiz gehabt habe. Das Gericht glaubte seine Version nicht, zumal die Auseinandersetzung mit dem Landsmann mehrere Jahre zurück lag. Außerdem hätte der Angeklagte zur eigenen Verteidigung nicht gleich ein ganzes Waffenarsenal auftürmen müssen, argumentierte das Gericht.

Ein Mitangeklagter, der an den Fahrten beteiligt war, erhelt neun Monate Haft. Auch dieser 30-jährige Mann war auf der Flucht, nachdem er nach einem Freigang nicht ins Gefängnis zurückgehrt war. Ein dritter Beschuldigter wurde ebenfalls wegen Waffenbesitzes verurteilt. Er muss ein Jahr und vier Monate ins Gefängnis. In den Räumen der Firma, in der der 39-Jährige beschäftigt war, seien Schießübeungen veranstaltet worden. (tso/dpa)