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Hand aufs Herz. Hillary Clinton und Bernie Sanders konkurrieren bei den US-Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur.

© Imago/Zuma Press

Update

US-Vorwahlen: Bernie Sanders liegt in Berlin vorn

Die Democrats Abroad haben in Berlin eine Vorwahl abgehalten. Der Trend am Montagmittag: Hillary Clinton hat offenbar schlechter abgeschnitten als ihr Konkurrent.

Ginge es nach den in Berlin lebenden US-Amerikanern, so hätte Hillary Clinton mit ihrer Kandidatur um die Präsidentschaft wohl wenig Chancen. Ihr Konkurrent Bernie Sanders scheint an der Spree jedenfalls mehr Sympathisanten unter den Demokraten zu finden als die frühere US-Außenministerin. Dies ist noch nicht das Ergebnis, aber zumindest der am Montagmittag erkennbare Trend bei den Vorwahlen der „Democrats Abroad“ am vergangenen Sonntag.

Wie berichtet, fanden an diesem Tag bei der „Global Presidential Primary“ in 39 Ländern Vorwahlen der Democrats Abroad, des offiziellen Übersee-Zweigs der US-Demokraten, statt. In Berlin fand die Wahl im ICD House of Arts & Culture, Genthiner Straße 20 in Tiergarten, statt. Dort habe Bernie Sanders definitiv mehr Stimmen gesammelt als Hillary Clinton, sagte Gwendolyn Lynch Hirsch, Vorsitzende der Democrats Abroad in Berlin, am Montag. Allerdings gebe es noch kein Endergebnis, da noch bis diesen Dienstag auch eine Stimmabgabe im Internet möglich sei. Die Sanders-Präferenz gilt also lediglich für die in der Genthiner Straße abgegebenen Stimmen, aber ein Indiz dürfte sie schon sein.

800 Menschen beim Wahllokal

Doch wie immer das Endergebnis exakt aussieht: Die Vorsitzende ist mit dem Verlauf des Wahltages zufrieden. Fast 600 in Berlin lebende Amerikaner, die mindestens 18 Jahre als sein mussten und Mitglied der Democrats Abroad, hätten ihre Stimme abgegeben, mit Familienangehörigen und Freunden seien also etwa 800 Menschen zum Wahllokal gekommen. Dort gab es auch ein Unterhaltungsprogramm, und die Wahlurne – so viel Spaß muss sein – wurde von einem blauen Esel, dem inoffiziellen Wappentier der Demokraten, bewacht. Zog man an der Schnur unter seinem Bauch, trat er nach hinten aus.

Die Democrats Abroad profitieren auch langfristig von der Global Presidential Primary. Hunderte und aberhunderte neuer Mitglieder seien der Partei beigetreten – dank der Spannung und der aufgeregten Stimmung um die Vorwahlen. Noch im Wahllokal konnte man bei den Democrats Abroad unterschreiben, und dies war sogar gratis. Bei den Berliner Republikanern gibt es eine vergleichbare Veranstaltung nicht. Aber nach der Erfahrung früherer Wahlkämpfe sind sie in Berlin ohnehin in der Minderzahl.

Die nächste Berliner Großveranstaltung der Auslandsdemokraten ist für das Pfingstwochenende geplant, wenn sich einige hundert Mitglieder zum internationalen Kongress im Willy-Brandt-Haus treffen – als Vorbereitung auf den nationalen Parteitag im Juli in Philadelphia, bei dem der Präsidentschaftskandidat der Demokraten offiziell bestätigt wird. Trotz des offenbaren Berliner Wahlsiegs für Bernie Sanders dürfte das eher Hillary Clinton sein.

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