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Berlin: VBKI-Präsident von der Heyde

Sportlich frisch, dezent elegant gekleidet, mit einem freundlichen Lächeln auf seinem jungenhaften Gesicht, so sitzt er schon vor acht im Schlosshotel beim Frühstück. Ein bewegter Mann.

Sportlich frisch, dezent elegant gekleidet, mit einem freundlichen Lächeln auf seinem jungenhaften Gesicht, so sitzt er schon vor acht im Schlosshotel beim Frühstück. Ein bewegter Mann. Mit seinen 187 Zentimetern als Junge in Leverkusen ein begeisterter Sportler. Jetzt bewegt sich der frühere Tanzmuffel jeden zweiten Sonntag auch auf dem Parkett, ursprünglich als Training für den traditionsreichen VBKI-Ball gedacht. Die 55. Ausgabe in wenigen Tagen im Interconti „ist total ausverkauft“, freut er sich.Ein Aushängeschild auch für den 120 Jahre alten, aufstrebenden „Verein der Berliner Kaufleute und Industrieller“. Dem steht er nun schon sechs Jahre vor, drei weitere Jahre als Präsident sollen folgen.

1200 Mitglieder zählt der Verein heute, fast alle bedeutenden Firmen der Stadt seien dabei. „Eine Mission“ des VBKI sei es, „sich kräftig einzumischen in die Politik“, sagt von der Heyde. Die Veranstaltungen seien „die Werkzeuge zum Einmischen“: Frühstücke mit Regierenden, Besuche bei Firmen und Diskussionen zu aktuellen Themen. Die zweite Aufgabe ist die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. Ein besonders schönes Beispiel: Die Aktion „Lesen lernen“ an 50 Berliner Grundschulen.

Für den Juristen und Bankkaufmann ist der Verband heute das wichtigste berufliche Spielfeld. Bis 1994 war er ein erfolgreicher Commerzbanker, zunächst in Westdeutschland. Nach dem Mauerfall kam er als Vorstandsmitglied zur Berliner Commerzbank. Dann kam der Ruf in den Vorstand der Berliner Bank. „Eine schwierige Phase“, erinnert er sich, denn es gab „enorm viele Leichen im Keller“. Die erforderlichen Wertberichtigungen gingen in die Milliarden, das Führungspersonal hat er radikal erneuert. Mit dem neuen Kopf der Bankgesellschaft klappte es nach der Einverleibung der BB nicht mehr gut. Die Fusion hält er immer noch für einen großen Fehler.

Heute ist er froh, Ende 1998 dort ausgestiegen zu sein. Im Rückblick ein Fehler war aber auch sein anschließendes Engagement als Chef bei der Musical-Firma von Peter Schwenkow. Da machte sein Eintritt in eine Berliner Rechtsanwaltskanzlei schon mehr Sinn. Hier kann er sein weit verzweigtes Netz von Beziehungen bestens nutzen. Berlin nennt er seine geliebte Heimatstadt. Hier ist er geboren, und auch die Vorfahren stammen von hier. Mit seiner Frau wohnt er am Schlachtensee. Die beiden Töchter sind schon „fertig studiert“.

Heik Afheldt war Herausgeber des Tagesspiegels.

Klaus von der Heyde (65). Der Jurist und Bankkaufmann ist

Präsident des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller und

Anwalt in der Berliner Kanzlei Kiethe

Rechtsanwälte.

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