zum Hauptinhalt

Berlin: Verbund lehnt Erhöhung ab und verweist auf Mehreinnahmen der Betriebe

Was Fahrten mit Bahnen und Bussen im nächsten Jahr kosten werden, ist weiter ungewiss. Der Chef des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Uwe Stindt, ist davon überzeugt, ohne Tariferhöhungen auskommen zu können.

Was Fahrten mit Bahnen und Bussen im nächsten Jahr kosten werden, ist weiter ungewiss. Der Chef des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Uwe Stindt, ist davon überzeugt, ohne Tariferhöhungen auskommen zu können. BVG, S-Bahn und Regionalbahn drängen dagegen weiter darauf, die Preise zu erhöhen. Zuletzt mussten die Kunden am 1. März 1998 tiefer in die Tasche greifen. Eine indirekte Erhöhung gab es dann in diesem Jahr mit dem VBB-Start am 1. April. Durch eine neue Einteilung der Tarifzonen rutschten zahlreiche Kunden in eine höhere Preisstufe.

Nach Angaben Stindts haben die meisten Verkehrsbetriebe seit dem Verbundstart ihre Einnahmen gesteigert. Mehr Geld habe auch die BVG eingenommen. Tariferhöhungen seien deshalb im nächsten Jahr nicht erforderlich. Daher habe der VBB-Aufsichtsrat, wie berichtet, den Vorschlag der Verkehrsbetriebe, die Preise zum 1. April 2000 zu erhöhen, abgelehnt. Teurer werden sollten auf Wunsch der Regionalbahn vor allem Fahrten zwischen Berlin und dem Umland (Zone ABC), während der Einzelfahrschein im Stadtgebiet weiter 3,90 Mark kosten sollte.

Umstritten ist allerdings, ob der VBB-Aufsichtsrat überhaupt die Kompetenz hat, die Tarife zu bestimmen. Nach Ansicht der Verkehrsbetriebe liegt die Tarifhohheit bei ihnen, der Verbund sei nur Mittler zwischen ihnen und der Genehmigungsbehörde.

Strittig ist deshalb auch, ob der VBB-Aufsichtsrat, wie geschehen, die Tarifgrenze für den Bahnhof Schönefeld neu festsetzen darf. Die Station soll von der Zone C zurück in den B-Bereich, was Fahrten aus der Innenstadt 30 Pfennig billiger machen würde. S-Bahn und Regionalbahn erklärten dazu in ihrer neuesten Kundenzeitschrift "Punkt 3", dieser Beschluss sei "in keiner Weise" bindend, da er nicht mit den Verkehrsbetrieben abgestimmt gewesen sei. Fest steht so derzeit nur, dass es zum 1. April keine Tariferhöhungen geben wird. Was dann kommt, ist offen.

kt

Zur Startseite