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Gegen Björn Böhning (Mitte) richtet sich der Vorwurf der Untreue bzw. Korruption.

© Gregor Fischer/dpa

Verdacht der Korruption oder Untreue: Fall Diwell: Staatsanwaltschaft prüft Ermittlungen

Jetzt beschäftigt sich auch die Staatsanwaltschaft mit der umstrittenen Auftragsvergabe an McKinsey. Offenbar richtet sich der Vorwurf gegen Senatskanzleichef Böhning.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die umstrittene Auftragsvergabe der Berliner Senatskanzlei an das Unternehmen McKinsey, um einen Masterplan für die Integration von Flüchtlingen zu erstellen, beschäftigt jetzt die Staatsanwaltschaft. Aufgrund einer Strafanzeige, die vor ein paar Tagen gestellt worden sei, werde ein Anfangsverdacht geprüft, bestätigte der Sprecher der Ermittlungsbehörde, Martin Steltner, dem Tagesspiegel. Wer die Anzeige gestellt hat, konnte er nicht sagen.

Dem Vernehmen nach geht es um den Vorwurf der Untreue bzw. Korruption, der sich gegen den Chef der Senatskanzlei, Björn Böhning richten soll. Sowohl McKinsey als auch deren zeitweiliger Mitarbeiter, der sozialdemokratische Ex-Staatssekretär Lutz Diwell, hatten für den Senat im Zusammenhang mit der Flüchtlingsbetreuung "pro-bono" (also kostenfrei) gearbeitet, aber auch bezahlte Aufträge erhalten. Im Korruptionsbekämpfungsgesetz des Bundes, in das die Staatsanwälte jetzt wohl hineinschauen müssen, sind die Vergabe öffentlicher Aufträge, aber auch privates Sponsoring gegenüber einer Behörde streng geregelt.

Lesen Sie auch ein Porträt über Senatskanzleichef Böhning: "Böhnings Rückhalt in der SPD hat Grenzen" sowie eine Chronik zum Fall Diwell.

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