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Berlin: Verdi fürchtet um die Gärtner

Gewerkschaft: Zu viele Ein-Euro-Jobs für Parks

Die Gewerkschaft Verdi befürchtet, dass reguläre Arbeitsplätze verloren gehen, weil die Grünflächenämter in den Bezirken so viele EinEuro-Jobber einsetzen. Schon jetzt sollen dort nach Angaben der Gewerkschaft einige tausend Ein-Euro-Jobber im Einsatz sein, während die Zahl der Beschäftigten seit 2003 von 3070 auf 2500 Arbeiter gesunken sei. Diese Zahl wird laut Aussage der Verdi-Landesvorsitzenden Susanne Stumpenhusen weiter sinken, sollten die Bezirke sich nur noch um ihre Kernaufgaben kümmern. Dann blieben lediglich 1100 Stellen übrig. Zudem seien die 150 Ausbildungsplätze, von denen besonders auch benachteiligte Jugendliche profitieren, gefährdet. Der Einsatz von Billiglöhnern gehe auch zu Lasten der Qualität bei der Pflege. Stumpenhusen kündigte gerichtliche Schritte an, wenn reguläre Arbeitsplätze abgebaut und gleichzeitig diese Tätigkeiten von Ein-Euro-Jobbern übernommen werden.

Schon jetzt seien beispielsweise in Tempelhof-Schöneberg nur noch 160 der 230 Stellen bei den Grünflächenämtern besetzt, sagte Uwe Januszewski vom Hauptpesonalrat. Gleichzeitig würden dort Ein-Euro-Jobber eingesetzt. Auch in Lichtenberg seien 150 Arbeitsgelegenheiten beantragt. In Marzahn-Hellersdorf soll der Bezirk nach Verdi-Angaben sogar 525 Ein-Euro-Jobs planen; bei 178 festangestellten Kollegen. Die Befürchtungen der Gewerkschaft teilt auch der Fachverband Garten- und Landschaftsbau. Nach Angaben des Geschäftsführers Oliver Hoch ist Kreuzberg-Friedrichshain der erste Bezirk, der flächendeckend die Pflege seiner Grünanlagen vergeben will. Hoch bezweifelt, dass dies den Gartenbauunternehmen zugute kommen wird.

Auf den 115 Neuköllner Spielplätzen werden künftig 350 zumeist junge Ein-Euro-Jobber eingesetzt; die ersten 120 treten heute ihre Arbeit an. Sie werden aber nach Auskunft von Norbert Kock, dem Referenten der Baustadträtin Stefanie Vogelsang, dort nicht das Grün pflegen oder Spielgeräte kontrollieren. Vielmehr sollen sie als „Spielplatzkümmerer“ vor allem durch ihre Anwesenheit für mehr Sicherheit und Ordnung sorgen. Dazu sollen sie auch am Wochenende im Einsatz sein. sik

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