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Verfassungsschutz: Ex-Rapper verherrlicht Heiligen Krieg

Ein Berliner Ex-Rapper macht mit einem Song auf sich aufmerksam, in dem er unter anderem den Heiligen Krieg verherrlicht. "Für Jugendliche können solche Botschaften gefährlich sein", sagt der Verfassungsschutz.

Der Berliner Ex-Rapper und heutige Islamist Deso Dogg hat in einem A-Capella-Lied erneut den Heiligen Krieg und den Märtyrertod verherrlicht. In dem per Internet verbreiteten und mit dem Klang von Maschinengewehren unterlegten Text singt er unter anderem: „Das Schwert, das niemals ruht, aus Liebe geben wir unser Blut.“ An anderer Stelle heißt es: „Mein Herz schlägt für Dschihad, das bis zum jüngsten Tag.“ Sicherheitsexperten zählen den auch unter dem Namen Abou Maleeq auftretenden Sänger zur Anhängerschaft des sogenannten Salafismus, die als am schnellsten wachsende radikale Strömung innerhalb des Islam gilt. Mit den Auftritten des Rappers wollten die Ideologen offenbar neue Anhänger gewinnen, hieß es. „Gerade für Jugendliche können solche Botschaften gefährlich sein und Radikalisierung befördern“, sagte eine Sprecherin des Berliner Verfassungsschutzes am Dienstag.

Für Aufsehen sorgte der vorbestrafte Sänger bereits zum Jahreswechsel, als er bei einem sogenannten Islamseminar im rheinland-pfälzischen Mayen die Zeile sang: „Wir kämpfen, fallen als Märtyrer, den Feind im Auge, im Namen Allahs.“ Am kommenden Wochenende will Deso Dogg nach Informationen der Nachrichtenagentur dapd bei einem mehrtägigen Islamseminar in der Nähe von Frankfurt am Main auftreten. Dabei soll auch der Kopf der als ultraradikal geltenden und Gewalt legitimierenden Gruppe „Die wahre Religion“, der in Bonn lebenden Ibrahim Abou-Nagie, auftreten.

Angekündigt ist außerdem eine Ansprache des zur Gruppe Dawaffm gehörenden Predigers Abdellatif. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Marokkaner wegen des Verdachts, Deutsche für den Dschihad angeworben zu haben. Vor einer Woche durchsuchten Beamte des hessischen Landeskriminalamtes seine Privatwohnung in Frankfurt/Main, um Beweismaterial sicher zu stellen. (dapd)

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