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U55-Baustelle

© ddp

Verkehr: BVG: Baufirma-Forderungen sind "dreist"

Die "Kanzler-U-Bahn" 55 vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor könnte doppelt so viel kosten als bislang geplant. Schuld daran seien auch "zwei Havarien". Die BVG reagiert mit Unverständnis.

Die Finanzplaner der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben das Risiko für die Mehrkosten zum Bau der U 55 neu beziffert. Demnach würde die U-Bahn insgesamt rund 54 Millionen Euro kosten. Anfangs waren noch 28 Millionen Euro veranschlagt worden. Dass die beauftragte Firma Hochtief die nach der Ausschreibung vereinbarte Festsumme nun fast verdoppelt, sei "dreist", sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz tagesspiegel.de.

Reetz schränkte allerdings ein, vor einer Zahlung würden "von beiden Seiten Gutachter herangezogen". Die sollten feststellen, welche Mehrkosten überhaupt von der BVG zu zahlen seien. Das Nachforderungen gestellt würden, sei jedoch völlig normal. Die möglichen 26 Millionen Zusatzkosten werden im Bericht des BVG-Vorstands zum Sanierungsfortschritt angegeben, der dem Berliner Senat vorliegt.

Ein Teuerungsfaktor war die Entscheidung, den U-Bahnhof Brandenburger Tor nicht nur teilweise, sondern komplett zu bauen, schreibt die "Berliner Zeitung". Dadurch seien die Kosten bereits um zirka sechs Millionen Euro gestiegen. Die für Anfang 2009 vorgesehene Eröffnung der U-Bahn sei aber nicht in Gefahr, heißt es weiter.

"Erhebliche Bauverzögerungen"

Inzwischen hat die mit dem Bau beauftragte Arbeitsgemeinschaft U 55 die BVG mit weiteren Forderungen konfrontiert. So sei es zu "zwei Havarien mit anschließenden Baustillständen und daraus folgenden erheblichen Bauverzögerungen von rund einem Jahr gekommen", heißt es in dem BVG-Bericht.

Seit November 2007 erheben die Firmen weitere baugrundrelevante Forderungen. So ist man auf eine Geschiebemergel- und Steinschicht gestoßen, die stärker sei als von der BVG beauftragte Fachleute angenommen haben. Die BVG-Sprecherin bestreitet dies: "Die schwierigen Bodenverhältnisse waren den Beteiligten bekannt." (mit ddp)

Roland Peters

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