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Das Richtfest am Flughafen BBI wurde schon vergangenen Mai gefeiert. Wie feierlich der Ausbau weitergeht, ist fraglich.

© dpa/picture alliance

BBI: Flughafenstart mit Warteschlangen

Bis 2013 fehlen am BBI möglicherweise die Hälfte der benötigten Kontrollschleusen. Nun werden Alternativen gesucht.

Passagiere, die am künftigen Flughafen BBI in Schönefeld starten, werden im ersten Betriebsjahr möglicherweise mit langen Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen rechnen müssen. Voraussichtlich wird zur Eröffnung, die sich bis Mitte 2012 verzögern könnte, nur die Hälfte der geplanten Personenschleusen bereit stehen. Erst im April 2013 sollen geplante Anbauten fertiggestellt werden.

Neue EU-Bestimmungen, die den Einsatz von größeren Flüssigkeitsscannern vorschreiben, haben – wie berichtet – dazu geführt, dass die Bundespolizei vom doppelten Platzbedarf pro Schleuse ausgeht. 36 davon sollte es ursprünglich im BBI-Terminal geben, jede mit einer stündlichen Durchlassquote von 150 Passagieren. Eine Halbierung der Zahl würde die Gesamtkapazität auf 2700 schrumpfen lassen, in den Spitzenstunden werden aber bereits zur Eröffnung stündlich 4500 Reisende erwartet. Bei voller Auslastung der Kapazität der ersten Ausbaustufe des Flughafens sollen es 5500 werden.

Die zu bauenden Pavillons werden laut Wowereit erst im April 2013 fertig sein

Um den zusätzlichen Platzbedarf für ausreichende Sicherheitsschleusen zu decken, hat der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Mittwoch zwei Möglichkeiten genannt. Entweder wird zunächst die ursprünglich geplante Zahl von Kontrollstellen mit alter Technik eingerichtet. Dann müsste das Terminal aber kurz nach seiner Eröffnung bereits wieder umgebaut werden, was ebenfalls zu massiven Behinderungen führen würde. Oder es werden ein oder zwei Pavillons mit weiteren Schleusen an einer Seite oder beiderseits ans Terminal angebaut. Dort befinden sich Freiflächen, die ohnehin für eine mögliche Erweiterung des Gebäudes vorgesehen sind. Von hier aus würden die Passagiere ebenfalls direkt zu den Geschäften und Abfluggates im Sicherheitsbereich des Airports gelangen. Die Pavillons würden laut Wowereit aber erst im April 2013 zur Verfügung stehen. Für die Errichtung der Flachbauten müsste eine neue Baugenehmigung beantragt werden.

In der derzeitigen Baugenehmigung sind 36 Kontrollstellen im Terminal festgeschrieben. Nach Informationen des Tagesspiegels wird derzeit auch noch geprüft, in welchen Fällen für Änderungen an der Gestaltung ebenfalls eine neue Baugenehmigung erforderlich wäre, wodurch weitere Verzögerungen entstehen könnten. Nach der Pleite einer maßgeblichen Planungsfirma wird davon ausgegangen, dass sich die für den 30. Oktober 2011 geplante BBI-Eröffnung um sechs bis neun Monate verzögern könnte. Konkrete Beschlüsse will der Aufsichtsrat der Flughäfen am 25. Juni fassen.

„Wir äußern uns gegenwärtig nicht zu den Varianten, sondern werden diese am 25. Juni dem Aufsichtsrat vorstellen“, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel. Dem Vernehmen nach wird von Flughafengesellschaft und Bundespolizei derzeit noch geprüft, ob nicht doch mehr als 18 Kontrollstellen ins Terminal passen und sich deren Durchlassquoten erhöhen lassen. Bei der Festlegung, wie viele Kontrollstellen dann ab 2013 gebraucht werden, wird man mit Schätzwerten arbeiten müssen. Denn von den neuen Scannern existieren bisher nur Prototypen. Sicherheitsexperten bezweifeln, ob die bisher kalkulierten Kontrollzeiten auch mit den neuen Geräten und der zusätzlichen Überprüfung von Flüssigkeiten eingehalten werden können. Fachleute halten es zudem für denkbar, dass die Scanner aufgrund neuer Technologien in wenigen Jahren wieder deutlich kleiner werden könnten. Das würde für die Pavillon-Variante sprechen: Denn die Anbauten könnte man dann wieder abreißen.

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