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BVG: Fahrer schickt Mädchen aus dem Bus

Ein Busfahrer akzeptierte weder Münzen noch einen Geldschein einer 13-Jährigen, die ein Ticket lösen wollte, und setzte sie stattdessen vor die Bustür. Zur Entschuldigung schickte er Blumen.

Blumen vom Busfahrer. Mit einem bunten Strauß will sich ein Busfahrer der BVG jetzt für sein rüdes Verhalten bei einer Kladower Familie entschuldigen. Er hatte deren 13-jähriger Tochter keinen Fahrschein verkauft und das Mädchen aus dem Bus gewiesen, das anschließend im Dunkeln bei klirrender Kälte 20 Minuten auf den nächsten Bus der Linie 135 (Rathaus Spandau–Alt-Kladow) warten musste.

Das Mädchen wollte nach Angaben von BVG-Sprecherin Petra Reetz den 1,40 Euro kostenden Ermäßigungsfahrschein zunächst mit Münzen bezahlen – abgezählt zu je vier 20, 10 und 5 Cent. Dies habe der Fahrer aber nicht akzeptieren wollen, obwohl er verpflichtet sei, solche Zahlungen anzunehmen. Ablehnen dürfe er beim Kassieren zum Beispiel nur Ein-Cent-Münzen, sagte Reetz. Anschließend habe der Fahrer aber auch einen 20-Euro-Schein, den das Mädchen dann zum Bezahlen vorlegte, zurückgewiesen – und auch damit gegen die Vorschriften verstoßen. Sollte das mitgeführte Geld nicht zum Wechseln reichen, müssten die Fahrer den Kunden den gewünschten Fahrschein aushändigen und über das Restgeld eine Quittung ausstellen. Sie kann dann an einem Schalter der BVG eingelöst werden. Überwiesen wird das Geld nicht.

Warum der Fahrer weder Münzen noch Schein angenommen hatte und sogar dem Mädchen den bereits ausgedruckten Fahrschein wieder wegnahm, konnte Reetz nicht sagen. Der Fahrer werde jetzt eine Abmahnung erhalten. Dass er sich mit einem Blumenstrauß entschuldigen wolle, sei richtig. Zuvor sei er nicht negativ aufgefallen; im Gegenteil; er habe bereits fünf Belobigungen erhalten.

Erst vor kurzem hatte eine Schaffnerin in einem Regionalzug eine Jugendliche in Königs Wusterhausen aus dem Zug gewiesen, weil der 16-Jährigen das Geld zum Kauf eines Fahrscheins nicht reichte. Die Schaffnerin und ein Vorgesetzter entschuldigten sich ebenfalls bei der Familie und überreichten einen Geschenkkorb – unter anderem mit einer Flasche Rotwein, was wiederum zum Teil auf Kritik stieß. Klaus Kurpjuweit

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