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Etatkürzung: Zugausfälle kosten S-Bahn und BVG Millionen

Der Berliner Senat zahlt im Frühjahr weniger Zuschüsse an die Nahverkehrsunternehmen. Mit dem gesparten Geld werden keine Haushaltslöcher gestopft - vielmehr kommt es den Fahrgästen auf anderen Wegen zugute.

Der Senat will der S-Bahn GmbH und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) die Zuschüsse für 2008 um insgesamt fast 6,5 Millionen Euro kürzen. Grund sind laut Senatsverwaltung hauptsächlich ausgefallene Fahrten.

Rund fünf Millionen Euro weniger soll die S-Bahn erhalten. Dieser Betrag soll in zwei Raten im April und im Mai von den 232 Millionen Euro abgezogen werden, die das Unternehmen 2009 ursprünglich bekommen sollte. Mit dem Geld will der Senat fünf U-Bahnhöfe mit Aufzügen ausstatten. "Wir machen damit den öffentlichen Nahverkehr noch attraktiver", sagt Senatorin Ingeborg Junge-Reyer. Fahrgäste an den Stationen Uhlandstraße, Kaiserin-Augusta-Straße, Britz-Süd, Scharnweberstraße und Otisstraße sollen davon profitieren.

Die S-Bahn hält um die drei Millionen Euro für angemessen. Nach Angaben von S-Bahn und Senatsverwaltung gibt es darüber noch Gespräche. Unklar ist unter anderem, ob die S-Bahn pünktlich genug war. Nach Angaben eines Bahnsprechers wird laut Vertrag bei weniger als 96 Prozent pünktlicher S-Bahnen Geld einbehalten.

Bei der BVG waren 87 Prozent der Bus-, 92 Prozent der Straßenbahn- und 98 Prozent der U-Bahn-Fahrten pünktlich. Die Summe von 75 Millionen Euro, die der BVG für ihre Bus- und Bahnfahrten zusteht, soll um rund 1,4 Millionen Euro reduziert werden. Aus dieser Rechnung wurden die streikbedingten Ausfälle ausgeklammert. Als Ausgleich hierfür werden die Linien TXL, M10 und andere Strecken häufiger befahren. Auch die BVG verhandelt allerdings laut Sprecher Klaus Wazlak mit der Senatsverwaltung - die Strafen für sein Unternehmen sollen maximal 700 000 Euro betragen.

Laut Manuela Damianakis von der Berliner Senatsverwaltung gilt eine Verspätung von weniger als drei Minuten als pünktlich. Sie räumt außerdem ein, dass die Strafen der letzten Jahre nach Verhandlungen wieder aufgehoben wurden - im Gegenzug erhöhten die Nahverkehrsunternehmen zum Beispiel die Taktraten. "Uns kommt es vor allem darauf an, dass das zugewiesene Geld auch dem Nahverkehr zugute kommt", sagt Damianakis. (jz)

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