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Flugsicherung: Berliner Luftverkehr: Piloten durch Laserstrahlen geblendet

Auf den Flughäfen Schönefeld und Tegel gibt es seit einigen Tagen verstärkt Blendversuche auf landende Piloten durch Laserattacken von Unbekannten. Noch ist unklar, ob es sich um "Dumme-Jungen-Streiche" handelt oder ob möglicherweise gezielt versucht wird, Flugzeuge zum Absturz zu bringen.

Sollten Piloten tatsächlich kurzfristig geblendet werden, seien Katastrophen nicht auszuschließen, sagte der Sprecher der Flugsicherung in Berlin, Stefan Jaekel. Der Polizei ist es noch nicht gelungen, einen Täter festzunehmen.

Attacken auf Piloten mit Lasern gibt es inzwischen weltweit. In Australien mussten Piloten bereits mehrfach durchstarten, weil sie geblendet worden waren. Die amerikanische Bundesluftfahrtbehörde FAA hat innerhalb von drei Monaten 84 derartiger Vorfälle registriert. In Deutschland wurden unter anderem aus Hamburg mehrfach solche Attacken gemeldet.

Trifft ein Laserstrahl direkt aufs Auge, kann die Blindheit nach Jaekels Angaben, der sich dabei auf Aussagen von Piloten beruft, bis zu fünf Minuten dauern.

Ob es sich bei den Blendversuchen um „Dumme-Jungen-Streiche“ handelt oder ob möglicherweise gezielt versucht wird, Flugzeuge zum Absturz zu bringen, sei unklar, sagte der Sprecher weiter. Fest stehe aber, dass ertappte Täter nach Paragraf 315 des Strafgesetzbuchs mit Haft zwischen sechs Monaten und zehn Jahren bestraft werden können. Strafbar ist bereits der Versuch eines gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr.

Auf modernen Flughäfen wie in Berlin landen die Piloten zwar meist geführt von einem automatischen System, doch vor allem bei schlechtem Wetter setze die Cockpit-Crew häufig auf die Handsteuerung, sagte Jaekel weiter.

Moderne Lasergeräte können so stark sein, dass sie auf fünf Kilometer Entfernung landende Piloten zumindest stark irritieren können. Entsprechende Geräte seien in Deutschland offiziell aber nicht auf dem Markt, sagte Jaekel. Im Ausland seien sie jedoch zu beschaffen. Und im Internet werden solche Geräte schon für rund 100 Dollar angeboten. Dort gibt es sogar Anleitungen, wie man mit Teilen aus einem Computer starke Laserstrahler bauen kann. In Australien soll es auch schon gebündelte Laserangriffe gegeben haben, an denen mehrere Personen beteiligt waren. Der Polizeiminister von New South Wales hat deshalb vorgeschlagen, starke Laser als „illegale Waffen“ einzustufen und zu verbieten. Landesweit sollen derzeit rund 100.000 dieser Geräte auf dem Markt sein.

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