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© David Heerde

Garagenbau: Parken am U-lex

Auto abstellen im Felsen, das gibt es noch nicht in Berlin. Am Alexanderplatz wird diese Attraktion gerade gebaut. Offizieller Name: „Tiefgarage am Alexanderplatz“. 650 Autos sollen hier ab Mitte 2010 unter der Erde verschwinden.

Parken im Felsen, das gibt es noch nicht in Berlin. Am Alexanderplatz wird diese Attraktion gerade gebaut. Offizieller Name: „Tiefgarage am Alexanderplatz“. 650 Autos sollen hier ab Mitte 2010 unter der Erde verschwinden.

Die Baustelle hinter dem Hotel „Park Inn“ erinnert an den Potsdamer Platz Mitte der 90er Jahre. Ein großes Wasserloch klafft an der Südseite, darauf schwimmt ein Ponton samt Bauarbeiter, der einen langen Rüssel dirigiert. Das Fundament der Garage wird unter Wasser gegossen. In der nächsten Woche soll der Baggersee schon wieder verschwunden sein. Die eigentliche Baukulisse ist nicht einsehbar. Am nördlichen Ende ist eine unterirdische Halle entstanden, die so groß ist wie die halbe Philharmonie. Die Zwischendecken fehlen noch. Der Raum erscheint wie ein kolossaler Betonzylinder. Doch dessen Wände sehen aus wie in einer Felsenhöhle. Der natürliche Eindruck ist eine Folge der ungewöhnlichen Bauweise. Die tieferen Teile der Garage entstanden im „Schlitzverfahren“. Es wurde keine Baugrube ausgehoben, sondern in die Erde hineinbetoniert, ohne Verschalungen. Die felsartigen Betonwände sind etwa einen Meter dick, damit der Hohlkörper nicht zusammenbricht.

Die Tiefgarage ist etwa so lang und tief wie das Park-Inn hoch und breit ist, nur eben flachgelegt und im Sand eingebuddelt. 25 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten. Finanziert wird es vom Garagenbetreiber Q-Park. Der hat auch die Tiefgarage unter dem Bebelplatz gebaut und bewirtschaftet Parkflächen an den Flughäfen Tegel und Schönefeld. Der Bau am Alexanderplatz verzögerte sich, weil gleich zu Beginn historische Skelette und das Fundament einer alten Exerzierhalle gefunden wurden. Drei Monate lang arbeiten dort bis zu 35 Archäologen.

Über die neue Tiefgarage könnten auch einmal die am Alex geplanten Hochhäuser beliefert werden. Somit würde weiterer Verkehr unter die Erde verlegt. Der Alex wird immer mehr zum U-lex. Für den Oktober ist ein „Tag der offenen Baustelle“ geplant. Thomas Loy

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