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Großbaustellen: Angst vor Verkehrschaos: Senat setzt auf Gutachten

Im kommenden Jahr wird es auch auf den breiten Straßen in der Innenstadt ganz eng werden. Mehrere Großbaustellen im Zentrum könnten zu Dauerstaus führen. Bis zum Jahresende soll ein Konzept erstellt werden.

Im kommenden Jahr wird es auch auf den breiten Straßen in der Innenstadt ganz eng werden. Gleich mehrere Großprojekte bremsen dann den Verkehr. Damit Autos und Busse nicht vollständig im Stau stecken bleiben, lässt die Stadtentwicklungsverwaltung von einem externen Büro ein Konzept erstellen, wie der Verkehr geführt und der Baustellenverkehr organisiert werden kann. Es soll Ende dieses Jahres vorliegen. Auch Vollsperrungen von Straßen könne es geben, sagte die Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, Petra Rohland.

Großbaustellen sind im nächsten Jahr am Leipziger Platz und Unter den Linden geplant. Hinzu kommen könnte später zudem der Bereich um den Molkenmarkt, wo auch umfangreiche Straßenumbauten vorgesehen sind. Hier gibt es aber noch keine Termine.

Am Leipziger Platz könnten die Arbeiten bereits in diesem Jahr beginnen. Auf dem zwei Hektar großen Gelände des ehemaligen Wertheim-Warenhauses plant der Bauherr einen Komplex mit einem Mix aus Geschäften, Gastronomie, Büros, Wohnungen und einem Hotel. Die Gebäude, die Raum für eine Promenade mit freiem Blick zum Bundesrat lassen sollen, werden zwischen sechs und neun Stockwerke hoch sein. Am Leipziger Platz wird es vor allem darum gehen, den Baustellenverkehr so zu lenken, dass die an- und abfahrenden Lastwagen die Straßen nicht blockieren. Aber auch die Zahl der Fahrspuren auf der Leipziger Straße könnte an der Baustelle eingeschränkt werden.

Eine so elegante Lösung wie bei der Bebauung des benachbarten Potsdamer Platzes kann es am Leipziger Platz nicht – mehr – geben. Für die Bauten am Potsdamer Platz hatte man eine Extra-Logistikstraße angelegt, die das Materiallager auf dem ehemaligen Bahngelände am Gleisdreieck über eine den Landwehrkanal und die Uferstraßen überquerende Brücke mit der Baustelle verband und die auch für den Bau des Hauptbahnhofes genutzt worden war. Das Material zum und vom Lager am Gleisdreieck war per Bahn transportiert worden. Gleise und Brücke sind aber längst abgebaut; jetzt bleibt auch für die schwersten Lasten nur der Weg über Stadtstraßen.

Nächstes großes Hindernis werden die Arbeiten für den Bau des Humboldt-Forums am Schlossplatz sein. Zudem baut die BVG dort auch einen Bahnhof für die U-Bahnlinie U 5, die den Alexanderplatz mit dem Bahnhof Brandenburger Tor verbinden wird. Dafür wird von 2011 an auch an der Kreuzung Unter den Linden/Friedrichstraße ein gewaltiges Loch gegraben, um dort einen weiteren Bahnhof bauen zu können.

Deshalb muss der Verkehr Unter den Linden über die nördliche Fahrbahn geleitet werden, wo es pro Richtung zwei Fahrspuren geben soll. Die Friedrichstraße muss dagegen im südlichen Abschnitt der Baustelle fast ein Jahr lang für den Autoverkehr gesperrt werden. Ansonsten werden die Röhren „bergmännisch“ gebohrt, so dass der Straßenverkehr nicht beeinträchtigt wird. Den Aushub will die BVG durch die fertigen Tunnelrohbauten zur Spree transportieren und dann per Schiff aus der Stadt bringen. Auch beim Abriss des Palastes der Republik war der Schutt auf Schiffe geladen worden.

Jetzt ist man in der Verwaltung gespannt, was sich die Gutachter noch einfallen lassen, um den Superstau im Zentrum verhindern zu können.

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