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Update

In Berlin und anderswo: Noch kein Bahnstreik am frühen Montagmorgen

Die angekündigten Warnstreiks der Lokführer sind am frühen Montagmorgen ausgeblieben. Die Gewerkschaft gibt sich weiterhin geheimnisvoll.

Pendler konnten zu früher Stunde wie geplant mit dem Zug fahren und mussten auf ihrem Weg zur Arbeit nicht kurzfristig umdisponieren oder bei minus sechs Grad auf den Bahnsteigen warten. Nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) lagen bis 5.20 Uhr keinerlei Informationen über etwaige Arbeitskampfmaßnahmen vor. Auch in Nordrhein-Westfalen, wo der Streik Spekulationen zufolge beginnen sollte, lief der Bahnverkehr am Montagmorgen ohne besondere Vorkommnisse an.

Das Warten auf Klarheit geht derweil weiter - auch in Berlin. Ob Fahrgäste und Pendler bei der S-Bahn noch heute mit Arbeitsniederlegungen rechnen müssen ist unklar. "Ich kann weder bestätigen noch dementieren, dass es noch heute zu Warnstreiks kommt", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Morgen auf Anfrage. Die Gewerkschaft werde jedoch rechtzeitig informieren. "Wir wissen, was rechtzeitig ist", sagte der Sprecher weiter.

Die GDL hatte zuletzt ausdrücklich darauf hingewiesen, auch die ohnehin schon krisengebeutelte S-Bahn zum kompletten Stillstand bringen zu wollen. Heute oder an einem der nächsten Tage.

Beginnt der Streik woanders, am Wochenende hieß es vorübergehend, Nordrhein-Westfalen sei ausgewählt worden, kann sich dies aber ebenfalls auf den Berlin-Verkehr auswirken. Im Fernverkehr können dann Züge ausfallen oder sich verspäten.

Nach bisherigen Angaben soll der Warnstreik zunächst maximal drei Stunden dauern und sich wahrscheinlich auf den Berufsverkehr konzentrieren, um möglichst viel Druck auszuüben. Bei Streikbeginn sollen die Züge nicht auf freier Strecke halten, sondern in den nächsten Bahnhof fahren. Dort können Fahrgäste dann versuchen, auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen.

In der Vergangenheit ist es den meisten Fahrgästen gelungen, mit Streiks im Nahverkehr fertig zu werden. 2007/2008 hatten die Lokführer immer wieder den Betrieb ruhen lassen, bis sie ihre Forderungen durchgesetzt hatten, und im Frühjahr 2008 blieben bei der BVG ebenfalls wegen eines Tarifstreits wochenlang Bahnen und Busse in den Depots. Ein gleichzeitiger Streik bei der Bahn und der BVG war in letzter Minute durch die Bahn abgesagt worden. Der Stillstand bei der BVG erfolgte am Stück; nur Ostern mit den Feiertagszuschlägen fuhren Bahnen und Busse vorübergehend. Danach wurde weiter gestreikt. Fahrgäste konnten sich darauf einstellen.

Bei den Warnstreiks der GDL ist dies schwieriger, weil die Gewerkschaft die Aktionen erst kurz vorher mitteilen will. Bis Redaktionsschluss wurde nur bestätigt, dass es Streiks geben werde. Wer Montag früh auf Züge der Bahn oder deren privater Konkurrenten angewiesen ist, kann sich bei der Bahn unter der Gratistelefonnummer 08000 99 66 33 informieren. Auf Bahnhöfen soll, wie berichtet, zusätzliches Personal Hilfe geben.

Die BVG wird ihr Angebot nicht verstärken. Informationen zum Fahrplan gibt es bei ihr unter 19 44 9, bei der S-Bahn unter 297 433 33 und beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) unter 25 41 41 41 sowie jeweils im Internet. (mit dpa)

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