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Mehr Züge auf den Gleisen: S-Bahn berappelt sich, BVG gibt sich kollegial

Die S-Bahn scheint sich nach dem ersten Wetterschock zu erholen. Jetzt kommt der nächste Schnee. Die BVG verzeichnet ein Plus bei den Passagierzahlen. Und welche Erfahrungen machen Sie, liebe Leser, zurzeit im Berliner Nahverkehr?

Am Mittwochmorgen wirkt der Bahnsprecher schon deutlich gelassener als am Vortag. Der S-Bahn-Betrieb "läuft bisher ganz zufriedenstellend", teilte er Tagespiegel Online mit. Der Sprecher bilanziert, dass alles zumindest nach dem eingeschränkten Fahrplan laufe. Sind am Dienstag noch 313 Züge im Einsatz gewesen, fahren am Mittwoch immerhin 335 Züge. Das auf der Pressekonferenz der S-Bahn am Montag angekündigte Ziel, von Tag zu Tag 20 Züge mehr wieder in Betrieb zu nehmen, ist damit zumindest von gestern auf heute erfüllt. Des Weiteren hat die Bahn die Linie S46 von Königswusterhausen nach Westend sowie die Linie S47 von Spindlersfeld nach Südkreuz nach eigenen Angaben "wieder durchgehend" in Betrieb genommen.

Die BVG geht von einem zusätzlichen Passagieraufkommen von 300.000 BVG-Kunden täglich aus. Es seien Mitarbeiter damit beauftragt worden, das tägliche Passagieraufkommen bei der BVG zu schätzen. Je nach Zuglänge und möglicher Fahrgastanzahl pro Wagon wird notiert, "wie voll ein Zug ist", anschließend werde eine Hochrechnung erstellt.

Inwieweit das Plus bei der BVG ein Resultat der S-Bahn-Einschränkungen ist, deutete Reetz nur vage an: "Das hängt damit zusammen, dass die S-Bahnverbindungen derzeit nicht so gut sind", sagte Reetz. Die BVG-Pressesprecherin wollte am Mittwoch aber keine Stellungnahme zur S-Bahn und zu deren Leistung abgeben, das sei die "Rolle der Politik". Zudem habe ein Fahrgastunternehmen in jedem Winter mehr Fahrgäste.

Reetz betonte, wie sehr S-Bahn und BVG aufeinander angewiesen sind und sich gegenseitig ergänzen. "Wir können die S-Bahn nicht ersetzen", unterstreicht die Sprecherin. Sie könne zwar den ein oder anderen Zug oder Bus mehr einsetzen, aber die BVG errechne ein Verkehrsangebot immer mit der S-Bahn. Die BVG habe auch gar nicht genug Personal oder Fahrzeuge für zwei Verkehrsunternehmen. Als Wink in Richtung S-Bahn könnte es gelesen werden, wenn Reetz zuversichtlich auf die nächsten Fahrgasthochrechnungen blickt: "Wir denken mal, dass das so bleibt."

Vorerst hat die S-Bahn noch Glück. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) Tagesspiegel Online mitteilte, wird das derzeit überwiegend nasskalte Wetter zwar zum Wochenende von einer "hochwinterlichen Periode" mit "richtig kalter Luft" abgelöst, ein erneutes Schneechaos ist aber noch nicht abzusehen. Gebietsweise könne es zu Neuschneedecken von zwei bis fünf Zentimeter Höhe kommen. Es soll vor allem bis Freitag Schnee fallen, dann wieder am Anfang der nächsten Woche.

Und was meinen Sie? Entsprechen die Angaben der S-Bahn-Verantwortlichen Ihren eigenen Erfahrungen, liebe Leser? Kommentieren und diskutieren Sie mit! Bitte nutzen Sie dazu die einfach zu bedienende Kommentarfunktion etwas weiter unten auf der Seite.

Thordis Meyer

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