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© Kitty Kleist-Heinrich

Nachnutzung: Popstars im Anflug auf Tempelhof

Die Flughafen-Hangars sollen als Zwischennutzung für Konzerte genutzt werden. Der Senat plant auf dem Rollfeld eine Internationale Bauausstellung.

Auch nach der Schließung des Flughafens Tempelhof wird die Haupthalle des Terminalgebäudes geöffnet bleiben – allerdings nur im Rahmen von Führungen. Diese wird die Berliner Immobilien Management GmbH (BIM) von der Flughafengesellschaft übernehmen, die bislang diese Führungen angeboten hatte. „Der 31. Oktober wird definitiv der letzte Tag sein, an dem die Öffentlichkeit die Halle besuchen kann“, sagte BIM-Sprecherin Katja Potzies.

Die BIM, die landeseigene Bauten – vom Roten Rathaus bis zu diversen Schulstandorten – managt, verhandelt nach eigenen Angaben bereits „sehr konkret“ über Mietverträge mit Zwischennutzern. So hätten Konzertveranstalter großes Interesse, in den leeren Hangars Popkonzerte zu organisieren. Die ersten könnten dort schon im kommenden Jahr stattfinden, so Potzies.

Parallel dazu stellt die Stadtentwicklungsverwaltung unter der Regie von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher die planerischen Weichen für die Nachnutzung des Areals. Am Montag wird die Internetseite freigeschaltet (www.projektaufruf-tempelhof.de), auf der Investoren, Zwischennutzer, Vereine, Stiftungen und Verbände aufgerufen sind, ihre Ideen für Tempelhof anzumelden. „Mit diesem Interessenbekundungsverfahren gibt es aber keinen Rechtsanspruch darauf, diese Ideen auch verwirklichen zu können“, so Lüscher. So konkret könne der Senat noch nicht an das gesamte Projekt herangehen, schließlich müsse sich Berlin mit dem Bund noch über die Eigentumsfrage einig werden.

Bis Anfang Januar sollen die Ideen zusammengetragen werden – im Internet, aber auch per Post. Konkreter ist der städtebauliche Ideenwettbewerb für das sogenannte Columbiaquartier. Das Baufeld, auf dem bis zu 1500 Wohnungen entstehen sollen, ist das erste, das auf dem Flugfeld gebaut werden soll. Dieser Wettbewerb beginnt ebenfalls am Montag.

Den großen Gesamtentwurf für Tempelhof verspricht sich Lüscher von einer Internationalen Bauausstellung (IBA), verbunden eventuell mit einer Internationalen Gartenausstellung (IGA), die von 2010 bis 2020 Antworten auf folgende Fragen geben soll: Welche Voraussetzungen müssen für ein Null-Energie-Stadtviertel gegeben sein? Wie kann eine multi-ethnische Stadt aussehen? Welche Wohnformen sind für das 21. Jahrhundert aktuell? Die Entscheidung, ob eine IBA stattfindet, fällt der Senat. Ein Fußballstadion hält Lüscher planerisch für möglich, aber nicht wünschenswert.

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