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Nahverkehr: Volle Züge, kaputte Weichen: S-Bahn holpert in Berufsverkehr

Inzwischen rät sogar die S-Bahn selbst ihren Fahrgästen, auf allen Strecken zehn bis 20 Minuten mehr Zeit einzuplanen. Selbst nach Angaben des Unternehmens lief der Betrieb am Montag – dem ersten Tag nach den Weihnachtsferien – "nicht gut".

Am Sonntagabend hatte man sich kurzfristig entschieden, das Angebot weiter einzuschränken – am Montag führten dann Pannen zu weiteren Zugausfällen und Verspätungen. Von 632 Zugeinheiten waren 287 einsetzbar. Wann wieder mehr Züge fahren können, ist ungewiss. Immerhin soll die aus Kostengründen geschlossene Werkstatt Friedrichsfelde Mitte Januar wieder geöffnet werden.

Auf der Ringbahn waren vormittags die Züge zum Teil so voll, dass Fahrgäste nicht mehr einsteigen konnten. Ein defektes Fahrzeug musste gegen 9.15 Uhr in Gesundbrunnen aus dem Verkehr gezogen werden; weil es keinen Ersatz gab, entstand im Fahrplan eine Lücke von 30 Minuten. Auch der erst am Morgen aufgenommene Ersatzverkehr mit Regionalzügen zwischen Ostbahnhof und Potsdam war von 7.30 Uhr bis 9.30 Uhr unterbrochen, weil im Bahnhof Wannsee mehrere Weichen defekt waren; das betraf auch den regulären Regionalverkehr. Und auf der S 7 gab es den vorgesehenen Zehn-Minuten-Verkehr zwischen Ahrensfelde und Ostbahnhof erst nach 7 Uhr.

Planmäßig hat die S-Bahn auf der S 1 den Zehn-Minuten-Verkehr auf den Abschnitt Zehlendorf–Potsdamer Platz begrenzt. Auch die S 46 aus Königs Wusterhausen fährt nur bis Tempelhof statt bis Westend, die S 9 aus Schönefeld endet am Treptower Park und nicht erst in Pankow.

Mit den kurzfristig angesetzten zusätzlichen Einschränkungen sei eine Wege- und Terminplanung mit der S-Bahn kaum noch möglich, kritisierte der Fahrgastverband Igeb. Er fordert, den Ersatzverkehr auszuweiten.

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