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S-Bahn: Wieder alle fünf Minuten über den Ring

S-Bahn verbessert ab Montag ihr Angebot. Seit gestern erhalten Fahrgäste als Entschädigung Geld zurück.

Bei der S-Bahn geht es wieder einen Schritt voran. Von Montag an soll das Angebot erneut erweitert werden. Unter anderem sollen dann auf dem Ring die Züge in der Hauptverkehrszeit wieder alle fünf Minuten fahren. Das derzeitige Angebot sei auf zahlreichen Linien an die Kapazitätsgrenze gestoßen, bemängelte Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge- Reyer (SPD) am Donnerstag nach einem weiteren Spitzengespräch mit Bahnvertretern und Verkehrsexperten. Eng geworden sei es auch bei der BVG; vor allem auf den U-Bahn-Linien U 2 (Pankow–Ruhleben) und U 5 (Hönow–Alexanderplatz).

Bereits am Donnerstag hat die S-Bahn begonnen, ihre Fahrgäste zu entschädigen. Doch es gab keine Schlangen, keinen Stress: Die seit gestern geltende Entschädigungsregelung löste keinen Ansturm auf die Kundenzentren aus. Am Serviceschalter der S-Bahn unter dem Potsdamer Platz hatten sich am Donnerstag bis Mittag rund zehn Kunden das Geld für ein Monatsticket auszahlen lassen. Am Bahnhof Alexanderplatz waren es im gleichen Zeitraum etwa dreißig Kunden, an der Friedrichstraße kaum mehr. S-Bahn und BVG zeigten sich „erleichtert“ über die ausbleibende Hektik. S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz: „Es hat sich offenbar herumgesprochen, dass unsere Entschädigung noch lange Zeit ausgezahlt wird.“ Die Regelung gilt bis Mitte nächsten Jahres.

Alle Inhaber von Berliner Jahreskarten, Abonnements und Firmentickets können im Dezember einen Monat lang Bahnen und Busse in Berlin und im Umland gratis nutzen. Diese Regelung gilt für S-Bahn- und BVG-Kunden. Bei Abonnenten wird ein Zwölftel des Jahresbeitrags gar nicht erst abgebucht oder verrechnet. Wer seine Jahrestickets am Schalter erworben hat, erhält den Betrag seit gestern gegen Vorlage der Dezemberkarte an jedem S-Bahn- und BVG-Schalter bar ausgezahlt. Wer bis 10. November ein neues Abo oder eine Jahreskarte kauft, fährt im Dezember ebenfalls gratis.

Junge-Reyer bezeichnete die Entschädigungen „als Schritt in die richtige Richtung“. Wichtig sei jetzt die schnelle Wiederaufnahme des Regelbetriebs. Die Senatorin und Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) forderten den Bahn-Konzern erneut auf, die Sparvorgaben für die S-Bahn zurückzunehmen, damit der Betrieb wieder dauerhaft mit der erforderlichen Qualität angeboten werden könne. Kurzfristig sei ein Instandhaltungskonzept erforderlich, das ausschließe, dass sich das Desaster mit ausfallenden Zügen wiederhole.

Von 632 Viertelzügen, bestehend aus je zwei Wagen, sind derzeit nur rund 280 einsetzbar; die übrigen müssen wegen Sicherheitsmängeln untersucht oder repariert werden. Nach Fahrplan will die S-Bahn wieder Mitte Dezember fahren – jedoch mit kürzeren Zügen als üblich.

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