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Stellenabbau in Bahn-Reisezentren: Gewerkschaft warnt vor längeren Wartezeiten

Die Schlangen sind ohnehin schon lang in den Reisezentren der Bahn. Wegen Stellenabbaus könnten sie noch deutlich länger werden.

13,5 Meter – so lang war am Freitagmorgen um kurz nach elf Uhr die Warteschlange im Reisezentrum des Hauptbahnhofs. Gemessen haben das Mitglieder der Verkehrsgewerkschaft EVG. „In Zukunft könnte sie dreimal so lang sein, wenn Bahn-Chef Grube den Plan zum Stellenabbau umsetzt“, befürchtet Jan Nesemann. Er ist Betriebsrat bei dem Staatsunternehmen in Berlin und protestierte zusammen mit Kollegen gegen das Kürzungsvorhaben.

Rund 700 der bundesweit 2350 Stellen in den Reisezentren sollen bis 2016 wegfallen, hatte Grube kürzlich gesagt. Ob die Hauptstadt-Bahnhöfe betroffen sind, ist noch unklar. Immer mehr Menschen kauften Fahrkarten an Automaten und im Internet, hatte Grube zur Begründung gesagt.

Die EVG lehnt dies ab. „Der Service für alle Bahnreisenden wird dabei auf der Strecke bleiben, denn Automat und Internet können die vielfältigen Dienstleistungen unserer Reiseberater nicht ersetzen“, heißt es in einem Flugblatt, das die Gewerkschaft verteilte.

Eine Bahn-Beschäftigte, die ungenannt bleiben will, stimmte dem zu. „Hier ist immer viel zu tun, allein schon wegen der vielen Touristen mit ihren Fragen“, sagte sie. Die Warteschlange reiche in Spitzenzeiten bis vor die Eingangstür des Reisezentrums.

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