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Tempelhof: Flieger weg, Mieter weg

Von rund 200 Mietern im Gebäude des Flughafens Tempelhof sind nach der Schließung etwa 120 übrig geblieben. Dabei handelt es sich um Institutionen des Landes wie Polizei und Verkehrslenkung sowie um Dienstleistungs- und Handwerksunternehmen.

Am Dienstag hat sich der Senat mit der weiteren Nutzung des Gebäudekomplexes befasst und vier wesentliche Bereiche für die künftige Nutzung definiert: Verwaltung, Büros und Ateliers, Veranstaltungen sowie „möglichst privat finanzierte, flugaffine kulturelle Nutzungen“, also ein Museum oder Ausstellungen zum Thema Luftverkehr und zur Geschichte des Flughafens.

Vorgelegt wurde das Konzept von Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD). Für die Ausgestaltung sind allerdings die landeseigene Immobiliengesellschaft BIM und – zumindest vorerst – die bundeseigene Bima verantwortlich. Dem Bund gehören 83 Prozent des Gebäudes und gut die Hälfte der Freifläche. Laut einem Gutachten ist dieser Anteil bis zu 40 Millionen Euro wert. Berlin will dem Bund seinen Teil zwar abkaufen, hält den Preis aber für zu hoch. Offiziell äußert sich bisher kein Beteiligter dazu. Ein anderer Punkt soll an diesem Mittwoch vom Oberverwaltungsgericht geklärt werden: Die Richter wollen über zwei Klagen entscheiden, die sich gegen die planungsrechtliche Aufgabe des Standortes als Flughafen richten. Für ein zweites Volksbegehren zur Erhaltung des Flughafens ist nach Auskunft der Initiatoren inzwischen knapp die Hälfte der im ersten Schritt notwendigen 20 000 Unterschriften zusammengekommen. Das Bündnis „be4tempelhof“ will die Immobilie in die Liste des Unesco- Welterbes eintragen lassen und für künftigen Flugbetrieb bereithalten. Auch vor dem Gerichtsgebäude sollen Unterschriften gesammelt werden. Wie sehr das Gebäude die Öffentlichkeit interessiert, spürt die BIM an der nach wie vor enormen Nachfrage nach Führungen. Laut Sprecherin wird zurzeit zusätzliches Personal geschult.

Führungstermine unter Tel. (030) 90 166 14 84 und unter www.bim-berlin.de

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