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Sternfahrt

© dpa

Umweltaktion: 100.000 Radler auf Sternfahrt

Das schlechte Wetter konnte sie nicht aufhalten: Rund 100.000 Fahrradfahrer haben die Veranstalter bis zum Mittag bei der Sternfahrt gezählt. Auf 18 Routen führt die Demonstration zum Brandenburger Tor, wo das Umweltfestival gefeiert wird. Dort wurden ebenfalls 100.000 Besucher gezählt.

Sie kamen auf zwei Rädern und sie kamen aus allen Himmelsrichtungen. Über die gesperrte Avus, über die Schönhauser Allee oder auch über den südlichen Stadtring. Auf 18 Routen hatten sich 100 000 Radler auf die große Sternfahrt zum 17. Juni begeben. Dort fand am Brandenburger Tor das Umweltfestival statt.

Matthias Mützlitz dürfte einer der schnelleren auf seinem Fahrrad gewesen sein. Mit seinem Rennrad hat er eine knappe Stunde von Neukölln über die Autobahn zum Festivalgelände gebraucht. Kurz nach 14 Uhr stand der 25-Jährige schon vor der Musikbühne und hörte den Bands zu. Mützlitz hatte die Sternfahrt zum ersten Mal mitgemacht. Vor allem die Fahrt über die Autobahn und durch die Tunnel sei toll gewesen, erzählte er.

Alle waren dabei, ob nun auf dem Holland-, Klapp- oder eben Rennrad. Ökos und leidenschaftliche Tempomacher, Neugierige, die mal die Autobahn befahren wollten, und kleine Jungs, die mit ihrem Vater die Kinderroute nahmen. „Da geht es etwas gemächlicher zu, da auch Kinder mit ihren Rädern und Laufräder mitfahren“, erzählte ein Vater, der im Ziel seine Jungs erst einmal in einem Heufeld austoben ließ.

Laut Polizei hat es in der Stadt keine übermäßigen Verkehrsbehinderungen gegeben. An Verkehrsknoten wie dem Ernst-Reuter-Platz und der Alboinstraße hätten Autofahrer 30 Minuten warten müssen. Die extra geschaltete Info-Telefonnummer habe aber nur 196 Anrufern Auskünfte geben müssen, so die Polizei.

Auf das Umweltfestival war auch Heike gekommen, natürlich mit dem Rad. Die 43-Jährige aus Hohenschönhausen war zum dritten Mal dabei. „Es war viel los auf der Strecke, aber trotzdem gut zu fahren“, erzählte sie. An der Autobahnauffahrt habe sie 20 Minuten warten müssen, weil so viele Fahrradfahrer auf die Trasse wollten. Neben den 200 Ständen, an denen Fahrradhersteller ihre Modelle präsentieren, waren vor allem viele Bratwurstbuden aufgebaut. Aber auch Schmuck wurde angeboten und gasbetriebene Autos präsentiert.

Auf der Bühne hatte die Band mittlerweile zu spielen aufgehört und die Politiker griffen zum Mikrofon. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) diskutierte mit Verantwortlichen von S-Bahn und BVG über die Zukunft der Verkehrsplanung in Berlin, auch Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hielt eine Rede. Viele genossen die Sonne, die nun herauskam. Vergessen war der kühle Morgen und der Nieselregen. 

Florian Ernst

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