zum Hauptinhalt

Berlin: Verkehrsregler sehen Rot nach Gewitter Ampeln weiter defekt

Flugausfälle in Tegel.

Die Folgen des Gewitters von Sonntagfrüh waren auch am Montag spürbar: 13 Ampeln funktionierten noch immer nicht, sagte der Leiter der Verkehrslenkung Berlin (VLB), Jörg Lange. Wie berichtet, war am Sonntag gegen 4 Uhr der Blitz in den Sitz der Verkehrsregelungszentrale im Flughafen Tempelhof eingeschlagen, dadurch fiel der Strom komplett aus. Daraufhin schalteten sich etwa 100 der 2000 Berliner Ampelanlagen ab.

Der erste Verkehrsrechner funktionierte erst um 9.45 Uhr wieder, berichtete Lange. Zum Glück sei die Anlage an einem Feriensonntag ausgefallen und nicht an einem Werktag im Berufsverkehr, sagte der VLB-Chef. Dann wären die Folgen für den Autoverkehr dramatisch gewesen. Am Sonntag hatte die Polizei nur auf wenigen sehr großen Kreuzungen den Verkehr per Hand geregelt. Bei 90 Prozent der Ampeln in der Stadt werden Störungen automatisch gemeldet.

Die Ursache für die massenhaften Fehlalarme bei der Feuerwehr während des Unwetters – sie stammten von den automatischen Brandmeldeanlagen großer Gebäude – soll laut Feuerwehrsprecher Jens-Peter Wilke mit den Herstellern ermittelt werden. Wie berichtet, war in Tempelhof ein Haus nach Blitzschlag niedergebrannt, während der Löschzug der Wache in der Nähe zu einem angeblichen Feuer im Wenckebach-Klinikum fuhr. Beim Brandmelder-Hersteller Hekatron hieß es, die Zahl von mehr als 30 Fehlalarmen sei enorm hoch. Als denkbare Ursache gelten Störungen der Regelungstechnik oder der Datenleitungen zur Feuerwehr durch die elektrisch aufgeladene Gewitterluft. In wenigen Stunden zuckten mehr als 8000 Blitze herab.

Schon am Freitagabend hatte es in Tegel hohe Sachschäden durch eine Windhose gegeben. Das Gewitter hat gezeigt, dass es am Flughafen Tegel beim Abfertigen der Maschinen keine Reserven mehr gibt: Der Flugverkehr musste eine halbe Stunde eingestellt werden; dies habe man nach 22.30 Uhr nicht mehr aufholen können, teilte der Bodendienstleister Globe Ground auf Anfrage mit. Die Folge waren lange Wartezeiten aufs Gepäck. Bis zu zwei Stunden mussten Passagiere ausharren, ehe sie Koffer und Taschen erhielten. Erschwerend sei hinzugekommen, dass das Vorfeld bei nahem Gewitter nicht betreten werden darf. So konnten Maschinen nicht be- oder entladen werden. Auch das Anlegen der Gangway bei gelandeten Maschinen sei während des Unwetters nicht möglich gewesen. Anwohner hatten sich wegen der nächtlichen Flüge nach 24 Uhr durch die verspäteten Maschinen beschwert. Ha/kt/obs

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false